Eines der besonderen theologischen Anliegen Joseph Ratzingers war es, das Ganze der Theologie jenseits ihrer Aufsplitterung in einzelne Disziplinen im Blick zu behalten und den "Rückzug in eine perfekte Fachlichkeit" aufzubrechen. Dazu suchte er als Dogmatiker insbesondere das Gespräch mit der Exegese und als Theologe den Dialog mit der Philosophie. Der Autor erarbeitet den Ertrag dieser Diskurse exemplarisch am Gespräch Ratzingers mit dem Exegeten Heinrich Schlier und dem Philosophen Josef Pieper. Hier zeigt sich besonders deutlich das Bemühen Ratzingers um die innere Kohärenz der Theologie als Offenbarungstheologie.