Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1, Hochschule München (Fachbereich Sozialwesen), Veranstaltung: Wohnungslosigkeit als Gegenstand der Sozialen Arbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Verlust der Wohnung ist eine der schlimmsten Auswirkungen von Armut. „Für das Jahr 2002 schätzt die Bundesarbeitsgemeinschaft für Wohnungslosenhilfe die Gesamtzahl der Wohnungslosen in der BRD auf 410.000 Menschen. Davon lebten 13%, also ca. 20.000 Menschen auf der Straße, „machten Platte“. 1 Sie leben in öffentlichem Raum und gleichzeitig gehören sie zu dem Teil der Bevölkerung über den die Öffentlichkeit kaum etwas weiß bzw. wissen möchte. „Dies drückt sich bereits im alltäglichen Sprachgebrauch aus, wenn Begriffe wie „Nichtsesshafte“, „Obdachlose“ oder „Wohnungslose“ meist unreflektiert angewandt werden. Insbesondere die Bezeichnung der „Nichtsesshaftigkeit“ bringt ein dahinterstehendes gesellschaftliches Problem auf den Punkt. Althergebrachte Ausdrücke wie „Penner“, „Trebegänger“ oder eben „Nichtsesshafte“ drücken Stigmatisierungen und Vorurteile“ 2 aus, wie z.B. „sind alles Alkoholiker und Arbeitsscheue“. Dies ist auf die Entwicklungsgeschichte der Vorstellung vom Wohnungslosen zurückzuführen und hängt mit gesellschaftlichen Bedingungen und den sie begleitenden Erklärungsansätzen der Wissenschaft zusammen. „Bereits im 19. Jahrhundert wurde nach ursächlichen Erklärungen für die sogenannte „Landstreicherei“ gesucht.“ 3 Im Rahmen dieser Arbeit soll kurz auf die Problematik der Begrifflichkeiten eingegangen werden und warum andere Termini sich als adäquater erweisen. Im Anschluss werden typische Erklärungsansätze, die Wohnungslosigkeit ursächlich erklären wollen, von damals bis heute vorgestellt. Sie spiegeln auch das für die jeweilige Zeit kennzeichnende Verständnis, das diesem Personenkreis entgegengebracht wurde und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Folgen für die Betroffenen.