Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich VWL - Sonstiges, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institute for Applied Microeconomics (IAME)), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Zeitinkonsistenz betrifft fast alle Lebensbereiche. Sowohl politische Entscheidungen als auch unser alltägliches Verhalten unterliegen zeitlichen Inkonsistenzen; die Folgen solchen Verhaltens können große Ausmaße annehmen, weswegen es nicht verwunderlich ist, dass ein breites wissenschaftliches Spektrum ein großes Interesse daran hat, Inkonsistenzen detailliert zu analysieren. Die Volkswirtschaftslehre stellt sich unter anderem die Fragen, ob sich beobachtete Zeitinkonsistenz modelltheoretisch integrieren lässt und inwiefern Wirtschaftssubjekte sich ihrer Inkonsistenz bewusst sind (Sophistication). Nicht zuletzt versucht sie die Konsequenzen für die Wohlfahrt zu erforschen und die Frage zu beantworten, welche Rolle die Möglichkeit der Selbstbindung spielt (Commitment). Diese Seminararbeit setzt den Fokus auf experimentell beobachtbare Zeitinkonsistenten bezüglich Anstrengungen und versucht die Frage zu beantworten, inwiefern theoretische Überlegungen zur Zeitinkonsistenz mit empirischen Ergebnissen harmonieren; weiter soll diskutiert werden, welche forschungsrelevanten Fragen sich ergeben und welche Rolle sie für die Realität haben. Zunächst werden wir das theoretische Modell von Rabin und O’Donoghue (1999) betrachten, das Typen von Zeitinkonsistenz anhand des Beta-Delta-Modells analysiert; anschließend fokussieren wir uns auf die Beobachtungen eines Experiments von Augenblick et al.(2013), das dynamische Inkonsistenzen bezüglich Anstrengungen untersucht.1 Nach Lektüre dieser Arbeit soll ein Eindruck entstehen, wie sensibel das Forschungsfeld der Verhaltensökonomik, speziell die Untersuchung von dynamischen Inkonsistenzen ist und welche Auswirkungen dies auf beispielsweise politische Entscheidungen hat.