Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1 (volle Punktzahl), Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politik), Veranstaltung: Struktur der Kriege, Sprache: Deutsch, Abstract: Erst seit dem Dreißigjährigen Krieg setzte sich die Auffassung vom Krieg als Rechtszustand zwischen Staaten in Europa durch und ist in engem Zusammenhang mit der Herausbildung des Territorialstaates zu sehen. Nunmehr hatten allein Staaten bzw. ihre regulären Streitkräfte das Recht, Krieg zu führen. Dies bedeutete gegenüber der Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges auch eine Einhegung des Krieges: Er sollte von nun an nach den kodifizierten Regeln eines immer weiter ausdifferenzierten Kriegsrechts und Kriegsvölkerrechts geführt werden. Eine der wichtigsten Auswirkungen war, dass - zumindest in der politischen und militärischen Vorstellungswelt - im Regelfall nur noch die Streitkräfte des Gegners als legitimes Ziel militärischer Handlungen gelten sollten, nicht aber die Zivilbevölkerung.1 Diese Einhegung des Krieges war allerdings auf die Beziehungen zwischen europäischen bzw. atlantischen Staaten beschränkt: Bezeichnenderweise galten die rechtlichen Beschränkungen, die nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges in diesem zwischenstaatlichen Kriegskonzept zum Tragen kamen, nicht für die gleichzeitigen Kriege dieser Staaten in ihren Kolonien oder gegen andere, nichteuropäische Völker.2 In dieser Hauarbeit soll untersucht und skizziert werden was die Charakteristika eines regulären Krieges sind. Dem gegenüber stehen die irregulären Strukturen des Partisanenkrieges, welcher sich infolge seiner wechselnden Kampfstrategie nur schwer durch eine Charakterisierung abgrenzen lässt, jedoch von seiner Struktur ist er als asymmetrischer Krieg zu verstehen. Die Vorrausetzungen unter denn er angewandt wird lassen sie an dem Beispiel Vietnam exemplarisch zeigen. Der Vietcong kämpfte gegen die Amerikaner. Hier veränderte sich Taktik und Strategie auf Seiten beider Kriegsparteien, wobei dieser Transformationsprozess ein „reziproken Charakter im Sinne einer militärischen Eskalationstheorie [ist].“3 1 Vgl. Hoch, Martin, Krieg und Politik im 21. Jahrhundert, in: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament vom 11.05.2001, S.17-25. 2 Vgl. Frey, Marc, Geschichte des Vietnamkrieges. Die Tragödie in Asien und das Ende des amerikanischen Traumes, München 1999, S.88-95. 3 Arend, Wolfgang, Vietnam: Vom irregulären zum regulären Krieg, in Münkler, Herfried (Hrsg.), Der Partisan. Theorie, Strategie, Gestalt, Opladen 1990, S.182.