Strafen reagieren auf Gesetzesübertretungen. Sie sollen bessern und abschrecken. Doch zugleich produzieren sie auch "Verbrecher", indem sie definieren, welches Verhalten als normal gilt und welches als sanktionswürdig. Strafen unterwerfen, markieren und formen delinquente Milieus. Über disziplinäre Grenzen hinweg diskutiert Franziska Dübgen klassische Theorien zur Rechtfertigung und Funktion der Strafe, erörtert den Zusammenhang von Willensfreiheit und Schuldfähigkeit und beleuchtet kritische Ansätze aus der postkolonialen Theorie, aus Marxismus und Feminismus. Abschließend zeigt das Buch mit der Darstellung des Abolitionismus sowie restaurativer und transformativer Gerechtigkeitstheorien radikale Alternativen zur neuen neoliberalen Lust am Strafen auf.