Das Therapeutische Reiten birgt eine große Chance der Förderung von Kindern mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Durch das naturgegebene Zusammengehörigkeitsgefühl, die "Biophilie", besteht beim Menschen eine Affinität und Verbundenheit zum Tier. Dies macht man sich im Bereich des Therapeutischen Reitens für Autisten zu Nutze. Da Pferde nicht den Inhalt des menschlichen Wortes verstehen, muss in diesem Zusammenhang eine spezielle gemeinsame Verständigungsebene gefunden werden. Die Basis der Kommunikation liegt somit nach Watzlawick in der analogen Kommunikation. Der Dialog während des Therapeutischen Reitens ist geprägt von Körperhaltung, Mimik, Blickkontakt, Gestik und Körperkontakt. Die natürliche nonverbale Kommunikation zwischen Mensch und Pferd mobilisiert Ressourcen der autistischen Kinder, deren Beeinträchtigungen vor allem im Bereich der Kommunikation und der sozialen Interaktion liegen. Um eine professionelle Anerkennung als Heil- und Hilfsmittel zu erreichen muss jedoch zukünftig evidenzbasiert und umfangreicher geforscht werden und das Qualitätsmanagement auf diesem Gebiet vorangetrieben werden. Im Bereich des Therapeutischen Reitens wird immer wieder auffällig, dass ein Pferd einen Einfluss auf den Patienten hat, der sich nicht nur auf körperliche, sondern auch auf geistige und seelische Aspekte bezieht. Die Fragen, die sich hierbei stellen sind: Wie kommt es zu diesen Einflüssen? Und mit welchen Einflüssen wirkt das Pferd auf die Beeinträchtigungen der sozialen Interaktion und der Kommunikation eines ASS-Kindes während des Therapeutischen Reitens?
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