Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, , Veranstaltung: Lehrgang Psychotherapeut (HPG), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung bestand noch in jüngster Vergangenheit oftmals aus langwierigen und immer wiederkehrenden Klinikaufenthalten. Nicht zuletzt aufgrund des zunehmenden Kostendrucks im Gesundheitswesen hat die "Zauberberg"- Atmosphäre jedoch mittlerweile ein Ende gefunden und die "Drehtür" bleibt, zumindest für Kassenpatienten, vielfach verschlossen. Im Zuge zunehmender Patientenautonomie und Eigenverantwortlichkeit setzen sich Therapieformen durch, die nicht mehr auf paternalistische "Bevormundung" des Patienten, sondern auf den Aufbau eines tragfähigen Arbeitsbündnisses zwischen Therapeut und Patient abstellen. Dies gilt auch und gerade für Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung. Therapie bedeutet somit gemeinsames Arbeiten an Problemlösungen, für deren Erfolg stets beide Seiten verantwortlich zeichnen. Im Vordergrund steht die selbstständige Lebensführung und -gestaltung des Patienten. Dazu gehört auch die Fähigkeit, den eigenen Lebensunterhalt ohne fremde Hilfe zu bestreiten. Von daher stellt sich die Frage, ob bzw. inwieweit in der Therapie von Borderline-Patienten das Therapieziel der (Wieder-) Herstellung der Erwerbsfähigkeit verfolgt werden sollte. Die Mehrzahl dieser Patienten sind Frauen zwischen 20 und 30 Jahren, denen bei Nichterreichung finanzieller Unabhängigkeit nur noch ein Leben am staatlichen "Tropf" oder die Flucht in traditionelle Rolle der ökonomisch abhängigen Hausfrau bleibt.
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