Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, Hamburger Fern-Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein beliebter therapeutischer Ansatz, der bei einer Vielzahl von psychischen Störungen angewendet wird. Zudem gibt es immer mehr Evidenz dafür, dass die KVT einen wirksamen alternativen Ansatz zur Behandlung von Depressionen für Patient:innen mit Parkinson darstellt. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Arbeit mit folgender zentraler Fragestellung: Wie wirksam ist die kognitive Verhaltenstherapie bei der Behandlung von Depression bei Parkinson-Patient:innen im Vergleich zur pharmakologischen Behandlung mit Antidepressiva? Morbus Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung, welche weltweit mehr als zehn Millionen Menschen betrifft. Schätzungen zufolge wird sich ihre Prävalenz in den nächsten 30 Jahren sogar noch verdoppeln. Neben den klassischen motorischen Symptomen treten bei Morbus Parkinson häufig auch nicht-motorische Symptome auf, welche in jüngster Zeit aufgrund ihrer erheblichen Rolle für die krankheitsbedingte Lebensqualität von Parkinson-Patient:innen ein zunehmendes Interesse geweckt haben. Depression ist dabei die häufigste neuropsychiatrische Begleiterscheinung der Parkinson-Krankheit, die sich negativ auf die Lebensqualität der Patient:innen auswirkt sowie mit einer signifikant höheren Sterblichkeit einhergeht. Nichtsdestotrotz werden depressive Symptome bei Parkinson-Erkrankten immer noch zu wenig erkannt und behandelt. Derzeit sind Antidepressiva die erste Wahl bei der Therapie von Depressionen bei Morbus Parkinson. Einige Studien berichten jedoch, dass die Medikamente die motorischen Symptome bei Parkinson-Patient:innen verschlimmern können. Abgesehen von der fehlenden Evidenz zu Antidepressiva, der hohen Belastung durch die Medikamente und den Nebenwirkungen, die durch die Wechselwirkungen zwischen Antiparkinson-Medikamenten und Antidepressiva verursacht werden, besteht ein dringender Bedarf an neuen nicht-pharmakologischen Behandlungen für Depressionen bei Parkinson-Erkrankten.