Für ein umfassendes Verständnis von "Therapiemotivation" erscheint eine Aufspaltung des Konstrukts und die Übernahme einer prozeß- und störungsspezifischen Perspektive notwendig. Auf der Basis eines kritischen Überblicks über verschiedene Forschungstraditionen wird ein deskriptives Modell der Therapiemotivation im therapeutischen Prozeß entworfen, das motivationale Prozesse und die sie bestimmenden Einflußfaktoren vom Entstehen des Bedürfnisses nach professioneller Hilfe bis zum Beenden der Therapie beschreibt. Ausschlaggebend für die Entstehung von Leidensdruck und der Motivation, professionelle Hilfe aufzusuchen, sind kognitive Bewertungsprozesse bezüglich der durch eine Störung erlebten Hilflosigkeit, Normabweichung und Behinderung sowie die Zuversicht, daß eine Psychotherapie Hilfe bei der Störungsbewältigung leisten kann. In Form einer Post-hoc-Feldstudie an ambulanten Patienten mit unterschiedlichen psychischen Problemen werden Störungsspezifität, Prozeßverläufe und Einfluß dieser Therapiemotivations-Komponenten sowie volitionaler Faktoren auf das therapeutische Basisverhalten der Patienten und den Therapieerfolg analysiert.
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