Ferien auf einer Farm in Ohio, auf der sie Abstand vom virtuellen Leben nehmen und eine Art Maschinen-Detox durchführen soll - darauf hat Hannah so gar keine Lust. Doch als Maschinen in ganz Ohio es plötzlich auf Menschen abgesehen haben, ist die 16-Jährige mehr als dankbar für jeglichen Abstand zu
Androiden und sonstigen Robotern. Verzweifelt versucht sie, sich gemeinsam mit Jarrett, der seine…mehrFerien auf einer Farm in Ohio, auf der sie Abstand vom virtuellen Leben nehmen und eine Art Maschinen-Detox durchführen soll - darauf hat Hannah so gar keine Lust. Doch als Maschinen in ganz Ohio es plötzlich auf Menschen abgesehen haben, ist die 16-Jährige mehr als dankbar für jeglichen Abstand zu Androiden und sonstigen Robotern. Verzweifelt versucht sie, sich gemeinsam mit Jarrett, der seine Ferien ebenfalls auf der Farm verbringen wollte, in Sicherheit zu bringen. Immer wieder muss Hannah über sich hinauswachsen, um den gefährlichen Maschinen keine Angriffsfläche zu bieten...
Ich lese unheimlich gerne Dystopien. Und noch lieber lese ich solche, die einen gewissen Bezug zur Realität haben und/oder, zumindest in ihren Grundzügen, auch tatsächlich denkbar wären. Andreas Langer hat hier meiner Meinung nach genau eine solche Jugendbuch-Dystopie erschaffen, indem er die Technisierung der heutigen Gesellschaft als Anlass nimmt, eine Extremversion dieser zu spannen. So begegnen die Protagonisten Hannah und Jarrett während ihrer Flucht durch ganz Ohio verschiedensten Maschinen, Robotern und Androiden - hier ist wirklich für jeden etwas dabei -, die beispielsweise bereits tatsächlich existieren oder welche gerade entwickelt werden. Dadurch liefert der Autor nicht nur spannende Denkanstöße, sondern auch immer wieder Gänsehaut beim Lesen wenn man bedenkt, was solche Maschinen anrichten können, sollten sie sich einmal verselbstständigen oder in die falschen Hände geraten.
Abgesehen davon bietet dieser Roman aber noch viel mehr: Selten habe ich eine Dystopie gelesen, in der den einzelnen Charakteren derart viel Raum gegeben wird, über sich hinauszuwachsen und sich weiterzuentwickeln. Protagonistin Hannah startet als unsicheres Mädchen, das völlig versunken in eine virtuelle Scheinwelt ist und worüber man immer wieder nur den Kopf schütteln kann, wächst dem Leser mit der Zeit aber immer mehr ans Herz und muss sich den schwierigsten Situationen stellen. Man erlebt hautnah mit, wie die Erfahrungen im Laufe der Handlung sie mehr und mehr stärken.
Und von diesen gibt es hier wirklich reichlich. Genau wie die beiden Jugendlichen in der Geschichte, kommt man auch als Leser kaum zur Ruhe. An jeder Ecke lauert eine neue Gefahr, die einen noch dazu oftmals völlig unvorhersehbar erwischt. Ich finde es unheimlich gelungen, wie die starke Spannungskurve trotzdem nicht überfordernd wirkt und wie daneben auch, wie bereits beschrieben, die Protagonisten, zwischenmenschliche Beziehungen und interessante technische Neuheiten zur Geltung kommen können.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für alle, die rasante und actionreiche Jugendbücher lieben und dabei auf ihre ganz eigene Art und Weise starke, authentische Charaktere nicht missen möchten.
5/5 Sterne