„Thirteen“ war tatsächlich mein erster Roman rund um Eddie Flynn: Dabei war ich eingangs echt überzeugt, mindestens einen Vorgänger gelesen zu haben, da mir vor Allem die Personenkombi Eddie/Harper so bekannt vorkam und mir auch Eddies privater Background diffus vertraut erschien. Irgendwann ist mir
allerdings klargeworden, dass ich Eddie Flynn ganz einfach mit der Figur des Ted Conkaffey von…mehr„Thirteen“ war tatsächlich mein erster Roman rund um Eddie Flynn: Dabei war ich eingangs echt überzeugt, mindestens einen Vorgänger gelesen zu haben, da mir vor Allem die Personenkombi Eddie/Harper so bekannt vorkam und mir auch Eddies privater Background diffus vertraut erschien. Irgendwann ist mir allerdings klargeworden, dass ich Eddie Flynn ganz einfach mit der Figur des Ted Conkaffey von Candice Fox verwechselt hatte; jetzt möchte ich doch behaupten, dass wer die Reihe um jenen Ermittler mochte, bestimmt auch was mit der Eddie-Flynn-Reihe anfangen kann (und umgekehrt).
Bereits die Kurzbeschreibung verrät dabei ja bereits das grundsätzliche Geheimnis des Romans: der Mörder sitzt in der Jury; worin besteht nun also eigentlich das Spannungsmoment dieser Geschichte? Zum Einen natürlich darin, dass man als Leser*in von Anfang an weiß, dass der Angeklagte in diesem Fall unschuldig ist, aber eben nicht, ob seine Unschuld letztlich bewiesen wird bzw. ob es dem wahren Täter gelingt, die anderen Jury-Mitglieder zu einer Verurteilung zu bewegen und zum Anderen weiß man aber auch nicht, welcher der Juroren genau der wahre Täter ist. Gleich eingangs erfährt man, dass und wie er in die Rolle eines der Juroren geschlüpft ist, aber es bleibt wirklich sehr lange unklar, welcher Juror hier ersetzt wurde. Das Einzige, was aufgrund der Erzählungen und letztlich auch der Fallrekonstruktionen definitiv ausgeschlossen scheint, ist, dass es sich beim Täter um eine Frau handelt.
Dabei gibt es in „Thirteen“ durchaus eine wechselnde Perspektive; mal wird aus der personalen Sicht Eddies erzählt und mal wird auktorial der Mörder „begleitet“, von dem man zwar sehr viel erfährt, bei dem es Cavanagh als Autor aber zugleich gelungen ist, ihn stets so detaillos zu umschreiben, dass man – aus Eddies Sicht betrachtet – tatsächlich auch spekulieren muss, wer von den Juroren ein falsches Spiel treibt. Immer wieder gibt es kleinere Hinweise, die einen zu erkennen meinen lassen, als welcher Juror sich der echte Täter ausgibt, und die dann wieder derart über den Haufen geworfen werden, dass ich letztlich bereit war, die Buchbeschreibung anzuzweifeln: Säße der Täter wirklich in der Jury oder wäre er stattdessen einfach nur im engsten Umfeld der Jury zu finden? Zudem wird, aus sämtlichen Perspektiven, bald ersichtlich, dass der Täter über Insiderwissen verfügt und einen Kontakt in die Ermittlerreihen pflegen muss. Die Identität des „Maulwurfs“ hat mich letztlich übrigens weniger überrascht, mir allenfalls einen leichten „Aha“-Moment beschert, denn relativ weit vorne in der Geschichte gab es eine, in meinen Augen ganz seltsame, Szene, die für mich keinen rechten Sinn ergab und die hier dann aber später auch im Sinne der Beweisführung genannt wird, in der jener Vorfall plötzlich sehr viel Sinn ergab. Wer ganz aufmerksam liest, dürfte zumindest den Maulwurf von daher bereits vor dem letzten Drittel der Geschichte ausgemacht haben.
Was mich allerdings doch störte: Beim Mord, der hier verhandelt wurde, gab es ein ganz besonderes Merkmal, das sofort hätte auffallen müssen, aber das FBI wurde dann eher zufällig via Eddies persönlicher Kontakte hierauf aufmerksam, obschon das FBI bzgl. einer Mordserie quer durch diverse Bundesstaaten ermittelte, die sich durch exakt dieses Merkmal auszeichnete. Ich habe es absolut nicht verstanden, wieso das FBI sich nicht sofort eingeschaltet hatte und jetzt erst noch die Datenbank nach weiteren Taten mit diesem sehr spezifischen Merkmal durchsuchen musste: Wieso hatte das FBI in der Hinsicht nicht einen ständigen Alert geschaltet?
So spannend ich „Thirteen“ auch fand: Mir war da bald überhaupt nicht klar, wieso dieser Prozess grundsätzlich hatte beginnen können, und generell wirkte das FBI hier auf mich wie ein Haufen Ermittler, dem beim gemütlichen Kaffeetrinken ganz plötzlich und siedend heiß eingefallen war, dass er ja noch in einer mutmaßlichen Mordserie zu ermitteln hatte – oder als wäre Cavanagh irgendwann doch noch in den