Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 2,0, Universität Potsdam (Wirtschafts-und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Einführung in die Geschichte der abendländischen Staatsidee von der Antike bis zur Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie Hobbes seine Vertragstheorie in mehreren Anläufen entwickelt hat, Naturzustand, Vertragsschluss und Staat, so wird diese Arbeit auch die Dreischritt-Methode vornehmen, um vollständig in das Absolutismus-Konzept zu münden. Im ersten Kapitel werde ich den Übergang vom Naturzustand zum staatlichen Zustand erläutern, das heißt Hobbesche Anthropologie aufzuzeigen, wie der Mensch an sich ist, wie er sich zu Seinesgleichen verhält, ob er fähig ist einen Staat zu gründen und welche Gründe ihn dazu motivieren könnten. Danach wird die Mündung in den Staat durch den Gesellschaftsvertrag erklärt, seine Bildung und seine Funktion, die dann in mein Hauptthema, dem somit autorisierten "Staat", kommt. In diesem Hauptpunkt wird vor allem der Leviathan, sein Mythos und Absolutismus analysiert. Im letzten Kapitel werden die Grenzen des Leviathans verdeutlicht, das heißt wie absolut der Hobbesche Staat wirklich ist. Der englische Philosoph Thomas Hobbes (1588-1679), einer der wichtigsten Staatsdenker der Neuzeit und der Begründer des klassischen Kontraktualismus, machte einen revolutionären Schritt in die Weiterentwicklung der politischen Philosophie. So konnte er ein theoretisches Konzept des Gesellschaftsvertrages begründen, das durch naturwissenschaftliche Methoden beeinflusst war und es auf das Bereich der Politik übertragen, was schon die vorchristlichen Sophisten versucht haben, nämlich eine Vergesellschaftung der Menschen unter einer gesetzlichen Ordnung. Hobbes löste somit die traditionell- klassische Antike Philosophie allen voran, den Aristotelismus und den Begriff des "zoon politikon", das heißt der Mensch ist von Natur aus ein politisches Wesen, der sich in der Polis selbst verwirklichen kann, ideologisch wie moralisch. Jetzt wird das politisch-philosophische Paradigma zum Primat des Einzelnen vor dem Ganzen umgedreht. Er begründete so einen individualistischen Gesellschaftsvertrag und bildete einen Gegenentwurf zum integrierten Gemeinschaftsmenschen der Antike. Für ihn spielte nicht die Qualität des Staates eine Rolle, wie für Aristoteles, sondern lediglich seine Legitimation durch einen vertraglichen Zusammenschluss der Individuen für ein stabiles Ordnungsstaat gegenüber einem Ordnungszerfall (Anarchie). Sein Gesellschaftsvertrag ist ein kontraktualistisch fundierter etatistischer (staatlicher) Absolutismus.
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