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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: nicht bewertet, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Seminar: Klassiker der Religionssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der mit mehreren h.-c.- Doktortiteln geehrte Prof. Thomas Luckmann (geb.1927) ist sowohl ein Schüler Carl Meyers und Alfred Schütz´ als auch ein bedeutender zeitgenössischer Soziologe. Seit seiner Emeritierung 1994 verfügt das „Alfred Schütz-Gedächtnis-Archiv“ des Sozialwissenschaftlichen Archivs Konstanz über die Manuskripte seines…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: nicht bewertet, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Seminar: Klassiker der Religionssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der mit mehreren h.-c.- Doktortiteln geehrte Prof. Thomas Luckmann (geb.1927) ist sowohl ein Schüler Carl Meyers und Alfred Schütz´ als auch ein bedeutender zeitgenössischer Soziologe. Seit seiner Emeritierung 1994 verfügt das „Alfred Schütz-Gedächtnis-Archiv“ des Sozialwissenschaftlichen Archivs Konstanz über die Manuskripte seines bisherigen Schaffens. Das Stichwort von der „unsichtbaren Religion“ brachte Luckmann bereits 1963 in die Diskussion. Damals war längst ersichtlich, wenn man nicht gar schon auf Nietzsche zurückgreifen wollte, dass nach dem beobachtbaren Traditionsabbruch in der modernen Industriegesellschaft, dem Zerfall der Plausibilität herkömmlicher Religionssysteme und dem Abbröckeln religiöser Institutionen die „Religion“ jedoch nicht verschwunden sei. Sie sei vielmehr abgewandert, ausgewandert und unsichtbar geworden. Wohin hat sie sich verflüchtigt? Etwa in die Politik als civil religion? Oder in die Alltagserfahrung als Erfahrungen kleiner, mittlerer und großer Transzendenzen? Luckmann sagte noch 1964, und das gegen alle Empiristen, aber auch gegen Husserl oder Heidegger gerichtet: „Die unmittelbare Erfahrung ist wesentlich sinnlos.“ Sinn ergebe sich nur in der Interpretation unmittelbarer Erfahrung, anhand eines Wissens- und Wertschemas, „also in einem erfahrungstranszendenten Bezug“. Im Jahr 2000 klang das schon moderater, als er an der Theologischen Fakultät Leipzig die Frage zu beantworten suchte, wo in modernen Gesellschaften Moral noch öffentlich kommuniziert würde und nach welchem Muster. Sein Thema sei, räumte er dort einleitend ein, wissenschaftlich schwerer als viele andere gesellschaftliche Erscheinungen in den Griff zu bekommen, weil unser tägliches Handeln unmittelbar in diesen Erscheinungen verfangen sei. Das erschwere den theoretischen Abstand zu unserer selbstverständlichen Praxis. Freilich, ein Wertschema aufzustellen, ein Modell zu erdenken, eine Idee zu haben ist das eine; das andere, wie es gelingen kann, solches dann der Welt oder der Sache überzustülpen. Zu viele Soziologen oder Wissenschaftler träumen noch immer wie Politiker, Techniker oder Militärs davon, alles in den Griff zu bekommen.