Die Anziehungskraft der Malerei von Giambattista Tiepolo (1696–1770) beruht besonders auf der Darstellung von Kostümen. Die Helden und Heldinnen seiner Historienbilder sind in aufwendige, luxuriöse und fantasievolle Gewänder gekleidet. Dabei handelt sich keineswegs um dekoratives Beiwerk – vielmehr setzt Tiepolo historische und orientalisierende Kleider kenntnisreich ein und visualisiert dadurch komplexe Geschichtskonzepte. Anhand ausgewählter Hauptwerke des Künstlers wirft Torsten Korte einen neuen Blick auf diesen bisher kaum beachteten Aspekt. Seine theoretische Reflexion zur Gattung des Historienbildes reicht dabei über das 18. Jahrhundert hinaus.