Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,5, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Die Folgen sind nicht selten Epidemien wie BSE, die Schweinepest oder Vogelgrippe, für die vor allem die Politik, Wirtschaft und Industrie in die Verantwortung gezogen werden. Doch wo bleibt hier die Philosophie, das heißt der Diskurs über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier? Sollen Tiere in den Bereich moralischer Rücksichtnahme fallen? Gibt es menschliche Interessen, die es moralisch erlauben, Tieren Leid zuzufügen? Wie ist die Massentierhaltung zu beurteilen? Ist das Töten von Tieren vertretbar? Diese Fragen zu untersuchen, ist Aufgabe der Tierethik. Im Folgenden sollen exemplarisch die tierethischen Modelle Immanuel Kants und Arthur Schopenhauers dargestellt, miteinander verglichen sowie kritisch bewertet werden. Die zu analysierenden Schlüsselbegriffe der philosophischen Positionen sind dabei das jeweilige Menschenbild, das Tierbild und die daraus abgeleitete normativ-ethische Theorie. Zudem werden die Folgen für die Praxis der entsprechenden Ethik am Beispiel der Nutztierhaltung sowie den damit verbundenen Tiertransporten und Schlachtmethoden aufgezeigt. Anschließend sollen die Standpunkte Kants und Schopenhauers anhand der untersuchten Schlüsselbegriffe gegenüber gestellt werden, wobei die Schwerpunktsetzung beim jeweiligen Menschen- und Tierbild eher differiert, die normativen ethischen Theorien hingegen beide zu einem rücksichtsvollen Verhalten gegenüber Tieren tendieren, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Als primäre Literaturgrundlagen dienen dieser Arbeit wichtige ethische Schriften Kants wie die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, die Kritik der praktischen Vernunft, die Metaphysik der Sitten und eine Vorlesung über Ethik sowie Teile der Kritik der Urteilskraft, Schopenhauers Preisschrift über die Grundlage der Moral, einer Kritik an der kantischen Ethik, sowie Ausschnitte aus dessen Werken Die Welt als Wille und Vorstellung und Parerga und Paralipomena. Sekundär werden Autoren wie Ursula Wolf, Johann Ach, Dieter Birnbacher und Hans-Peter Breßler berücksichtigt, die sich nicht nur mit der Tierethik Kants und Schopenhauers auseinandergesetzt, sondern diese auch zum Teil weitergeführt und aktuelle Forschungsergebnisse aus der Praxis einbezogen haben. Schließlich sollen die Ergebnisse resümiert, offene Probleme thematisiert sowie ein Ausblick auf die aktuelle Tierschutzdebatte gegeben werden.