Die Suche nach der richtigen Sprache hat immer etwas Fraktales, zugleich etwas Erhabenes wie etwas Demütigendes. Dazu ist der Dichter wie allen anderen Geistesarbeiter einer, der sinnbildlich gesprochen immer im Glashaus sitzt. Der Unterschied zwischen dem Poetischen und dem Akademischen ist nur, dass der Dichter das Glashaus der eigenen Sprache und des eigenen Denkens zertrümmern muss, bevor er ans Werk geht. Er muss gleichsam jeden Buchstaben, jeden Punkt, jedes Komma neu entdecken und balanciert, ja schwankt meistens wie ein trunkener, vom Leben und vom Leiden berauschter, Hochseilartist zwischen den Antipoden seiner konstruktiver und destruktiver Ideale hin und her. Es mag sein, dass er scheitert. Wahrscheinlich sogar. Vielleicht schon am nächsten Wort, der nächsten Wendung. Egal. Der blanke Versuch ist es Wert. Und genau das ist sein Ethos.
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