Im März 1943 ist Tina noch nicht ganz drei Jahre alt, als ihre Mutter unerwartet stirbt. Ihr Vater heiratet nur wenige Wochen später erneut und überträgt Tinas Erziehung der neuen Ehefrau. Beruhigt und in festem Glauben, zum Wohle seines Kindes gehandelt zu haben, kehrt er an die Front zurück. Die Stiefmutter aber ist weit davon entfernt, dem Kind die Mutter zu ersetzen, da in ihrer Lebensplanung nur die eigene Versorgung vorgesehen ist. Bald wird sie des Kindes überdrüssig und sucht nach Mitteln und Wegen, es loszuwerden. Nach ständigem Nahrungsentzug schreckt sie nach und nach auch nicht vor heimtückischen Mordanschlägen zurück. So wird Tinas Leben über einen längeren Zeitraum hinweg von ständigem Hunger, Qualen und Todesängsten begleitet. Nur ihrem starken Überlebenswillen und der Aufmerksamkeit von Nachbarn ist es zu verdanken, dass sie diese schreckliche Zeit überlebt. Stationen dieses erschütternden Dramas sind München, ein einsamer Bauernhof im Allgäu und schließlich ein Dorf im heutigen Rhön-Grabfeld-Kreis. 2004 wird Tina erneut mit ihrer schrecklichen Vergangenheit konfrontiert, als sie in Florian, dem Freund ihrer Stieftochter Melanie, einen Enkel der verhassten Stiefmutter vermutet.
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