Da mir "Die silberne Königin" letztes Jahr gut gefallen hatte, war ich sehr neugierig auf das neue Buch der Autorin - vor allem, da die Inhaltsangabe eine fesselnde, wenn auch etwas unheimlich anmutende Geschichte versprach. "Tochter des dunklen Waldes" hat mir etwas ganz anderes geliefert, als ich
erwartet hatte, aber ich fand es trotzdem gelungen.
Es geht um Lilah, die in einem Dorf am Rande…mehrDa mir "Die silberne Königin" letztes Jahr gut gefallen hatte, war ich sehr neugierig auf das neue Buch der Autorin - vor allem, da die Inhaltsangabe eine fesselnde, wenn auch etwas unheimlich anmutende Geschichte versprach. "Tochter des dunklen Waldes" hat mir etwas ganz anderes geliefert, als ich erwartet hatte, aber ich fand es trotzdem gelungen.
Es geht um Lilah, die in einem Dorf am Rande eines finsteren Waldes lebt, der von allen als Bedrohung aufgefasst wird. Die Dorfbewohner erzählen schaurige Geschichten, Legenden von Menschen, die sich in den Wald gewagt haben und nie wieder zurück gekommen sind, doch trotz all dieser Informationen folgt die Protagonist eines Tages dem Mann, in den sie verliebt ist, dorthin, da sie glaubt, er bräuchte ihre Hilfe. Dort angekommen muss sie aber feststellen, dass nicht alles so ist, wie sie dachte und dass ihr bisher viele Dinge verborgen geblieben sind. Trotzdem steht ihr noch so einiges bevor...
Wie bereits erwähnt hatte ich eine etwas gruselige, unheimliche Geschichte erwartet, doch letztlich war die Atmosphäre in dem Buch eine ganz andere. Der Schreibstil der Autorin ist wieder wunderschön, sehr bildgewaltig und fast schon märchenhaft, und ihr gelingt es mühelos, den Leser in ihre Welt hineinzuziehen. Gerade die Beschreibungen des Morgenwalds fand ich faszinierend und ich kann mir vorstellen, dass man sich dort sehr lange umschauen und immer wieder erstaunt sein könnte. Die Entwicklung der Handlung hat mich zu Beginn überrascht, aber alles war stimmig und mir hat gefallen, wie Seck ihre Figuren gestaltet und in den Kontext der Legenden gesetzt hat. Eine solche Thematik habe ich noch nicht oft gesehen und ich hätte jetzt auf jeden Fall Lust, noch ein paar mehr Bücher mit entsprechenden Charakteren zu lesen.
Lilah ist eine starke Protagonistin, die ihre Stärken und Schwächen hat. Ihre Liebe zu Dorean zählt irgendwie zu beiden Kategorien, da sie für ihn bereit ist, viel zu geben und zu opfern, koste es, was es wolle - das lässt sich schon daran erkennen, dass sie für ihn in den dunklen Wald gegangen ist, doch sie stellt es auch im Lauf der Geschichte noch oft unter Beweis, egal, was passiert. Die Themen von Loyalität, Vertrauen und Vergebung spielen dabei eine entscheidende Rolle und obwohl ich nicht immer hundertprozentig glücklich damit war, wie mit den Vorkommnissen umgegangen wurde, bin ich am Ende doch zufrieden mit dem Ergebnis und die Botschaft, die dahinter steht, ist auf jeden Fall wichtig. Für mich bedeutsamer als die Romanze war allerdings eine andere Beziehung, die Lilah eingegangen ist und in der so viel Liebe und Zutrauen steckt, dass es wunderschön zu lesen war.
"Tochter des dunklen Waldes" liefert eine schöne, oft märchenhaft anmutende Geschichte, die auch mit düsteren Ereignissen wie einem Mord und ernsten, wichtigen Themen gut umgeht. Mir hat das Buch sehr gefallen und ich freue mich auf das nächste Werk der Autorin.