Liebe macht blind
Für Anna soll der Traum aller Träume in Erfüllung gehen , denn in wenigen Tagen wird sie an der Seite ihres Herzensmenschen eine romantische Winterhochzeit feiern. Der geplante Empfang verläuft aber anders, als sich Anna das vorgestellt hat und Anna beginnt zu hinterfragen, was
Christian eigentlich mit ihr vorhat. Als der Trauzeuge tot im Pool liegt muss Anna erkennen, dass…mehrLiebe macht blind
Für Anna soll der Traum aller Träume in Erfüllung gehen , denn in wenigen Tagen wird sie an der Seite ihres Herzensmenschen eine romantische Winterhochzeit feiern. Der geplante Empfang verläuft aber anders, als sich Anna das vorgestellt hat und Anna beginnt zu hinterfragen, was Christian eigentlich mit ihr vorhat. Als der Trauzeuge tot im Pool liegt muss Anna erkennen, dass ihre heile Welt plötzlich einen Riss bekommen hat. Was ist wirklich dran an dem Sprichwort, dass Liebe blind macht ?
Das winterliche Cover von "Tod am Staffelsee" mit dem malerischen Alpenpanorama macht richtig Lust auf den Regio-Krimi im "Blauen Land" und die Vorfreude auf eine fesselnde Geschichte ist groß. Doch leider verfliegt die anfängliche Leseneugier schnell, denn die Autorin Inga Persson scheint sich nicht wirklich entscheiden zu können, in welches Genre sie ihre Leser:innen entführen möchte. Die Mischung aus Regio-Krimi, winterlicher Romanze und kunsthistorischer Exkursion wirkt unausgewogen. lässt die Handlung oft abschweifen und zieht sie unnötig in die Länge.
Die Charaktere bleiben blass und können nicht wirklich überzeugen. Christian, der Hotelier, entpuppt sich als eitler Blender, der mit seiner gekünstelten Art Frauen um den Finger wickeln möchte. Sein Charme ist eher aufgesetzt, und statt eines romantischen Helden wirkt er wie ein eitler Pfau, der wenig Sympathie weckt. Anna, seine Verlobte, erscheint als eine naive Figur, die trotz ihrer beruflichen Kompetenz im Privatleben erstaunlich rückständig und leichtgläubig wirkt. Es ist kaum nachvollziehbar, wie eine selbstbewusste Frau in einem solch manipulativ geführten Beziehungsgeflecht gefangen sein kann.
Während die Hochzeitsvorbereitungen auf Hochtouren laufen, kommt es zu einem tödlichen Vorfall, der die glänzende Fassade des Hoteliers zum Bröckeln bringt. Der Trauzeuge wird tot im Pool gefunden, was für Christian nicht nur ein enormes Imageproblem darstellt, sondern auch die Ermittlungen des Kommissars anheizt, der sich nicht nur für den Fall interessiert, sondern auch für die Braut. Eigentlich genügend Stoff für einen abwechslungsreichen Plot, doch die Spannung bleibt aus und die Handlung entwickelt sich eher routiniert als packend. Selbst der Schluss kann nicht wirklich überzeugen und es bleiben ein paar lose Enden einfach so in der Luft hängen, ohne die Gedanken dahinter wirklich weiter zu spinnen.
Die Ausflüge ins Murnauer Moos und die Umgebung sind zwar ansprechend beschrieben und wecken die Sehnsucht nach einem Winterurlaub in Oberbayern, doch insgesamt bleibt der Krimi weit hinter den Erwartungen zurück. "Tod am Staffelsee" ist schnell gelesen, aber ebenso schnell wieder vergessen. Neutrale 3 Sternchen.