Krimi im Milieu einer Großbaustelle
Protagonist Adrian Beermann, von Beruf Bauingenieur, wird von seinem Gronauer Architekturbüro als Bauleiter auf einer Großbaustelle im Osten von Berlin eingesetzt. Was als Karrieresprung gedacht ist, entpuppt sich in menschlicher und fachlicher Hinsicht als
außergewöhnliches Abenteuer. Ein Bodengutachter wird tot aufgefunden. Die Indizien sprechen für…mehrKrimi im Milieu einer Großbaustelle
Protagonist Adrian Beermann, von Beruf Bauingenieur, wird von seinem Gronauer Architekturbüro als Bauleiter auf einer Großbaustelle im Osten von Berlin eingesetzt. Was als Karrieresprung gedacht ist, entpuppt sich in menschlicher und fachlicher Hinsicht als außergewöhnliches Abenteuer. Ein Bodengutachter wird tot aufgefunden. Die Indizien sprechen für Mord.
Damit ist der Rahmen abgesteckt für einen Krimi in einem Milieu, welches in der Presse eher durch Schmiergeldzahlungen von sich Reden macht und weniger durch skrupellose Gewalt. Der Autor ist selbst Bauingenieur, insofern erwarten die Leser realistische Beschreibungen der Abläufe auf einer Großbaustelle.
Wenn es in einer Baugrube nach Mottenkugeln riecht, wird es gefährlich. „Ja, das sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und die sind, … , sehr giftig.“ (10) An dieser Stelle stellt sich für die Leser die Frage, ob es sich um einen berechenbaren Krimi handelt, ohne Überraschungen und Wendungen. Die Frage kann, im Interesse potenzieller Leser, hier nicht direkt beantwortet werden.
Autor Andreas Belke versteht es, markante Charaktere zu entwickeln, die dem Roman Leben einhauchen. Das Beziehungsgeflecht zwischen Geldgebern, Planungsbüros, Baufirmen, Politik, Marketing und Behörden stellt er überzeugend dar. Er suggeriert, dass Geld viele Wege eröffnet und auch Hindernisse beseitigt. Lediglich das Verhältnis zur Kripo bzw. die Arbeit der Kripo fand ich schwach dargestellt.
Dagegen sind im persönlichen Umfeld der Baufachleute Überraschungen zu erwarten. Manchmal trügt der Schein und Beziehungen sind ganz anders als erwartet. Der Roman ist chronologisch aufgebaut und beschreibt einen Zeitraum von ca. 2 Monaten. Er spielt im Jahre 1994 und Hinterlassenschaften der ehemaligen DDR spielen eine Rolle. Insgesamt handelt es sich um einen unterhaltsamen Krimi, den man - einmal angelesen - nur ungern zur Seite legt.