Gefährliche Sammlerleidenschaft
Der Büchersammler Frank Beaufort verschafft sich als Hobbyermittler zwar Ärger mit dem ob dieser „Amtsanmaßung“ säuerlichen Kommissar, andererseits durchaus den Respekt seines Doktorvaters Harsdörffer an der Erlanger Universität. Der Autor lässt einen teilhaben an
dem durch Schauplätze mit regionalen Bezug so gut nachvollziehbaren Fall von Diebstählen…mehrGefährliche Sammlerleidenschaft
Der Büchersammler Frank Beaufort verschafft sich als Hobbyermittler zwar Ärger mit dem ob dieser „Amtsanmaßung“ säuerlichen Kommissar, andererseits durchaus den Respekt seines Doktorvaters Harsdörffer an der Erlanger Universität. Der Autor lässt einen teilhaben an dem durch Schauplätze mit regionalen Bezug so gut nachvollziehbaren Fall von Diebstählen bibliophiler Kleinode und anderer Objekte wie einen Dürer-Stich aus dem Bestand der Universitätsbibliothek.
Eine bevorstehende Ausstellung in der Antikensammlung der Uni Erlangen brachte die unglaublichen Vorgänge überhaupt erst ans Licht. Der Fenstersturz eines der Kuratoren der geplanten Ausstellung, Tom Schifferli, ließ das kriminalistische Herz des Freizeitdetektivs Beaufort höher schlagen und sorgt schnell für einen ansteigenden Spannungsbogen.
Die privaten Ermittlungen Franks, stets unterstützt von seiner beim Radio tätigen Freundin Anne Kamlin erbringen eine Menge interessanter Erkenntnisse über die heimische, vielmehr jedoch exotische Pflanzen im Botanischen Garten der Stadt aber auch Einblicke in die Welt der Jäger, vor allem aber der Sammler.
Die wohldosierte Ausgewogenheit zwischen in der Regel aufschlussreichen Dialogen und erzählten Hintergrundinformationen und vielschichtigen aber dennoch gut zu verfolgenden Erzählsträngen sorgen für anhaltende Spannung. Lange bleiben die Hintergründe der Diebstähle und auch des Todessturzes im Dunkeln, bereichern dennoch immer wieder die eigene Phantasie, wie sich alles fügen könnte. Trotzdem erscheinen einige Abschnitte doch etwas langwierig, wenn zum Beispiel der Taxifahrer ins Spiel kommt. Diese Nebengeschichte scheint wohl eher der Erreichung einer ausreichenden Anzahl von Buchseiten, denn der Zielführenden Geschichte geschuldet, wenngleich geradeso verkraftbar.
Immer wieder gelingt es Dirk Kruse Fränkische Lebensart, -weisheit und Bezüge zur Fränkischen Metropolregion herzustellen und erzeugt so eine geradezu familiäre Bindung zu Einheimischen oder in Franken Lebenden.
Die Auflösung der dann ja doch Mordsgeschichte geriert sich zwar keineswegs spektakulär, erfolgt jedoch dennoch so spät und logisch, dass der Lesespaß bis zum Schluss anhält. Guten Gewissens sind somit 4 von Sternen zu vergeben.
(c) 2013, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.