Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
(Heinrich Heine - Loreley)
Am Binger Loch havariert ein Schiff, doch von der Besatzung keine Spur. Diese Tatsche an und für sich ist schon seltsam genug,
aber eine Tote und weitere Vermisste pflastern den Weg im idyllischen Rheingau. Kommissar Mayfeld…mehrIch weiß nicht, was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
(Heinrich Heine - Loreley)
Am Binger Loch havariert ein Schiff, doch von der Besatzung keine Spur. Diese Tatsche an und für sich ist schon seltsam genug, aber eine Tote und weitere Vermisste pflastern den Weg im idyllischen Rheingau. Kommissar Mayfeld und Privatdetektivin Ginger Havemann stochern zuerst noch blind in diesem mysteriösen Fall, aber schon bald stößt Ginger auf Hinweise, die die Ereignisse in ein ganz anderes Licht rücken. Was sie dabei nicht ahnt, sie ist selbst ein Teil der unglücklichen Vorfälle.....
Schon als kleines Mädchen hat mit die Germania fasziniert - hoch über dem Rhein thront sie und bewacht mit festem Blick die Geschehnisse im Rheingau. Und genau diese Faszination hat mich dazu verleitet, den neuesten Rheingau-Krimi von Roland Stark zu lesen und tief in einen verzwickten Fall einzutauchen, der mit ganz viel psychologischer Raffinesse, anhaltender Spannung und einem niederträchtigen Plan gespickt ist.
Der Autor weiß die Schönheiten des Rheingaus wundervoll in Szene zu setzen und stellt dem Zauber der Weinberge und dem glitzernden Vater Rhein die negativen Einflüsse von Geldgier, Macht und übertriebenem Geltungsbedürfnis gegenüber.
Der Fall ist sehr komplex und verlangt die volle Aufmerksamkeit des Lesers, denn viele kleine Hinweise sind wie Puzzleteile in den einzelnen Kapiteln verstreut und scheinen auf den ersten Blick eher bedeutungslos. Aber Stark weiß des Lesers Neugier immer wieder anzustacheln und mit aufregenden Wendungen, abwechslungsreichen Szenen und neuen Ermittlungserkenntnissen zu füttern. Das Kopfkino rattert, der eigene Ermittlungsinstinkt ist auf hab Acht und man kann nicht anders, als mit Ginger und Mayfeld jedem noch so verzwickten Anhaltspunkt nachzugehen und die Vergangenheit zu rekonstruieren.
Der Schreibende verwebt die aktuellen Ereignisse um die hessische Polizei mit seiner fiktiven Geschichte, nimmt Umweltschutz und Nachhaltigkeit ebenso mit in seinen Roman auf und lässt dadurch das Gefühl entstehen, dass eben dieser Fall gerade jetzt passiert und man ihn in der heutigen Tagespresse mitverfolgen kann.
Ich mag Ginger, denn sie ist so herrlich unangepasst und unkonventionell sind auch ihre Ermittlungsmethoden. Sie fragt nicht lange, sondern sie krempelt die Ärmel hoch und macht. Dabei kommt sie schneller und effektiver ans Ziel wie Mayfeld. Die Zusammenarbeit zwischen ihr und dem Polizisten ist von gegenseitigem Respekt und Anerkennung geprägt und man spürt ihre freundschaftliche Verbundenheit. Beide ergänzen sich perfekt und können so dem Bösen zu Leibe rücken.
Bis zum Showdown dürfen beide , dank des Einfallsreichtums des Autors, einige Höhen und tiefen im Rahmen ihrer Ermittlungsarbeit erleben, stoßen auf ein wahres Wespennest und entwirren die weitverzweigten Familienbande, die im Buch zu finden sind.
Roland Stark nutzt die malerische Kulisse des Rheintals, um den Sehnsuchtsort zu einem grausamen Schauplatz werden zu lassen und verführt den Leser zum einen mit einem absolut genialen Regio-Krimi und zum anderen mit leckeren Köstlichkeiten, deren Rezepte sich im Anhang befinden.
Ein ausführliche Beschreibung der im Buch befindlichen Schauplätze rundet das Ganze ab...ich würde sagen, besser geht es nicht :-) - daher absolute Leseempfehlung !!