Nur wenige Distanzminuten entfernt von Sandhamn, einer kleinen Insel im schwedischen Schärengarten, findet eine aufsehenerregende Segelregatta statt. Als Favorit gilt das neue Boot von Oscar Juliander, dem ersten Vizevorsitzenden der Königlich Schwedischen Seglergesellschaft. Kurz vor dem Start
herrscht eine angespannte Vorfreude. Endlich ertönt der Startschuss, doch wider Erwarten setzt sich das…mehrNur wenige Distanzminuten entfernt von Sandhamn, einer kleinen Insel im schwedischen Schärengarten, findet eine aufsehenerregende Segelregatta statt. Als Favorit gilt das neue Boot von Oscar Juliander, dem ersten Vizevorsitzenden der Königlich Schwedischen Seglergesellschaft. Kurz vor dem Start herrscht eine angespannte Vorfreude. Endlich ertönt der Startschuss, doch wider Erwarten setzt sich das Boot von Oscar Juliander nicht an die Spitze der Regatta. Es bricht zur Seite aus und versucht nicht auf den Kurs zurückzukehren. Schnell wird klar, dass etwas an Bord nicht stimmen kann. Ein Crewmitglied winkt verzweifelt mit den Armen und weist so auf eine Notsituation hin. Als der Kriminalkommissar Thomas Andreasson mit einem Polizeiboot übersetzt, findet er den Eigner Oscar Juliander erschossen vor. Offensichtlich hat jemand den Startschuss der Regatta genutzt, um eine offene Rechnung mit Juliander zu begleichen....
Nach "Tödlicher Mittsommer" ist dieser Roman der zweite Band um den Kriminalkommissar Thomas Andreasson. Der Handlungsort ist auch in dieser Fortsetzung wieder die schwedische Schäreninsel Sandhamn. Da die beiden Bände in sich abgeschlossen sind, können sie unabhängig voneinander gelesen werden. Da es allerdings Rückblicke auf die Ereignisse des ersten Teils gibt und auch der damalige Täter verraten wird, empfiehlt sich, meiner Meinung nach, die Einhaltung der Reihenfolge. Man verdirbt sich sonst die Spannung des Auftaktbandes. Außerdem kann man die Weiterentwicklung der bekannten Charaktere und die damit verbundenen privaten Nebenhandlungen besser verfolgen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm lesbar. Normalerweise bin ich kein großer Freund von Skandinavienromanen, da mir die Stimmung dieser Roman meist zu schwermütig und erdrückend ist. Doch, wie bereits im Vorgängerband, braucht man in dieser Hinsicht nichts zu befürchten. Es gelingt Viveca Sten hervorragend die Atmosphäre der Ferieninsel Sandhamn einzufangen und zu vermitteln. Durch eingestreute Details erwacht der Handlungsort zum Leben, sodass man schon fast das Rauschen des Meeres und das Kreischen der Möwen hören kann. Durch die detaillierten, aber keinesfalls langatmigen, Beschreibungen fällt der Einstieg in die Handlung leicht. Man ist sofort mitten im Geschehen. Dieses wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und ist in relativ kurze Kapitel unterteilt.
Hochspannung sucht man in diesem Roman leider vergeblich, dennoch ist die Erzählung durchgehend interessant. Die eigentliche Kriminalhandlung hält für Fans des Genres keine großen Überraschungen bereit und hält sich, aufgrund der ausführlich beschriebenen Nebenhandlungen, etwas im Hintergrund. Neben den Ermittlungen im aktuellen Fall, gibt es auch ein Wiedersehen mit Nora Linde und ihrer Familie. Die Jugendfreundin des Kommissars unterstützt ihn auch bei diesem Mordfall wieder, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als beim letzten Mal. Den Hauptteil des Handlungsstrangs um Nora machen im aktuellen Band private Probleme aus. Da die Hauptprotagonistin Nora auch in diesem Teil wieder sehr sympathisch wirkt, ist allerdings auch dieser Einblick durchaus interessant, auch wenn er etwas vom Kriminalgeschehen ablenkt.
Insgesamt gesehen hat mir der erneute Ausflug auf die Urlaubsinsel Sandhamn wieder sehr gut gefallen. Durch die sommerlich und leicht wirkende Urlaubsatmosphäre unterscheidet sich dieser Skandinavienroman wieder wohltuend von den sonst eher schwermütigen Genrevertretern. Von der Kriminalhandlung hatte ich zwar etwas mehr erwartet, doch die Verwicklungen im Privatleben der Hauptprotagonisten konnten mich durchaus fesseln. Obwohl mir der Auftaktband etwas besser gefallen hat, bewerte ich auch diese Fortsetzung mit vier Sternen und hoffe schon jetzt auf einen weiteren Besuch der Urlaubsinsel.