John Mackenzie, früher Armeepsychologe, hat sich für den Dienst im Tower, als Mitglied der königlichen Wachtruppe entschieden. Der Dienst bei den "Beefeatern" soll etwas Ruhe und Beständigkeit in sein bisher turbulentes Leben bringen. Doch als während einer Touristenführung ein tote junge Frau
gefunden wird und Johns Freund George, der Ravenmaster des Towers in das Visier von Superintendent Simon…mehrJohn Mackenzie, früher Armeepsychologe, hat sich für den Dienst im Tower, als Mitglied der königlichen Wachtruppe entschieden. Der Dienst bei den "Beefeatern" soll etwas Ruhe und Beständigkeit in sein bisher turbulentes Leben bringen. Doch als während einer Touristenführung ein tote junge Frau gefunden wird und Johns Freund George, der Ravenmaster des Towers in das Visier von Superintendent Simon Whittington gerät, beginnt John eigene Ermittlungen und bringt nicht nur sich selbst in Gefahr, denn auch seine Schwester und seine Nichte stecken ihre Nasen in Dinge, die sich nichts angehen.
"Tod im Tower" ist der erste Fall für John Mackenzie und ein typisch britischer Cozy, der mit dem Setting des Towers von London zudem einen sehr originellen Schauplatz zu bieten hat.
Der Krimifall um die ermordete Studentin zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und wird auch nie aus den Augen verloren, aber typisch für einen Cozy gibt es auch viel "drumherum". Neben den interessanten Ausführungen zu dem Leben der Wachtruppe im Tower ist das hier Johns recht skurrile Familie, die mit all ihren Macken und Marotten manchmal nicht so ganz glaubwürdig wirkt, dafür aber um so liebenswerter ist. Vor allem Johns Nichte Renie erschien mir für einen Teenager einfach zu abgebrüht und ihre Handlungsweise teilweise sehr überzogen. Trotzdem ist es unterhaltsam über den recht großen Mackenzieclan zu lesen, vor allem Tante Isabell hatte es mir angetan! Ihre Charaktere hat die Autorin mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und eine ganze Reihe von Facetten geschaffen, so dass man sich die agierenden Figuren gut vorstellen kann.
Die Ermittlungen im Mordfall sind durchaus logisch und gut nachvollziehbar, hier kann man gut mit rätseln und landet dann doch auf einer falschen Fährte. Der Fall an sich ist gut durchdacht und baut auch ein gewisses Maß an Spannung auf, aber insgesamt lebt das Buch doch durch seine eher schrägen Charaktere.
Superintendent Simon Whittington, der auch Johns Cousin ist und von der Familie nicht wirklich gemocht wird, erweist sich dann als doch nicht ganz so unfähig und bringt den Fall zu einem adäquaten Abschluß.
Insgesamt hat mir "Tod im Tower" recht gut gefallen und macht auf jeden Fall neugierig auf die weiteren Teile. Für meinen Geschmack hätte es zwar ein wenig mehr britischer Humor sein können, aber auch so liest sich das Buch leicht und hat einen flotten Stil.
FaziT: wer britische Cozys mag und skurril-schräge Gestalten liebt, der wird hier auf seine Kosten kommen! Neben dem netten "Drumherum" ist aber auch der Krimi gut gelungen und bietet einen durchaus spannenden Fall.