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Sie ist auf dem Revier, um ihre Freundin als vermisst zu melden. Beide sind ursprünglich zum Italienischlernen nach Florenz gekommen und dann geblieben. In einer nahe gelegenen Kleinstadt hat Monika Heer als Töpferin gearbeitet, doch seit drei Tagen ist sie verschwunden. Als die Leiche der jungen Frau unter einem Haufen Tonscherben entdeckt wird, ist auch Maresciallo Guarnaccia erst einmal ratlos.

Produktbeschreibung
Sie ist auf dem Revier, um ihre Freundin als vermisst zu melden. Beide sind ursprünglich zum Italienischlernen nach Florenz gekommen und dann geblieben. In einer nahe gelegenen Kleinstadt hat Monika Heer als Töpferin gearbeitet, doch seit drei Tagen ist sie verschwunden. Als die Leiche der jungen Frau unter einem Haufen Tonscherben entdeckt wird, ist auch Maresciallo Guarnaccia erst einmal ratlos.
Autorenporträt
Magdalen Nabb, geboren 1947 in Church, einem Dorf in Lancashire, England, gestorben 2007 in Florenz. Sie studierte an der Kunsthochschule in Manchester und begann dort zu schreiben. Von 1975 an lebte und arbeitete sie als Journalistin und Schriftstellerin in Florenz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.07.2006

Band 27
In den Scherben der Vergangenheit
Magdalen Nabbs Krimi „Tod in Florenz”
Salvatore Guarnaccia ist ein liebenswerter Carabiniere: Er trägt die Sonnenbrille nur wegen seiner lichtempfindlichen Glupschaugen, ist ein Familienmensch, der seine Teresa nie betrügen würde, der immer brav ihre Pasta isst und sich jeden Tag um seine schulpflichtigen Söhne kümmert, deren älterer den gleichen Vornamen trägt wie er. Angesichts der Papierstapel auf dem Schreibtisch schweifen die Gedanken ab zu seiner Lieblingsspeise, „pasta alla mollica” - obwohl er sich doch gerade erst geschworen hat, weniger zu essen. Taugt so jemand zur Verbrecherjagd?
Ja. Denn Maresciallo Guarnaccia ist ein Beobachtungsgenie, auch wenn es manchmal dauert, bis er versteht, was er sieht. Die Suche nach einer vermissten, bildhübschen Schweizerin führt ihn in eine kleine Töpferstadt außerhalb von Florenz. Hier ist jeder mit jedem verwandt, und der Kollege vor Ort, ein Römer, durchschaut das Beziehungsgeflecht in seiner Gemeinde auch nicht. Kein Wunder, denn die Mauer des Schweigens ist undurchdringlich. Sie bleibt es auch, nachdem die Leiche der Vermissten drei Tage später unter einem Haufen Tonscherben gefunden wird. In geduldigen Gesprächen erfahren die beiden Carabinieri zwar viel Klatsch und bekommen anonyme Hinweise für die Steuerfahndung, aber finden keine handfeste Spur im Mordfall. Wo andere Ermittler in Aktionismus verfallen oder Daumenschrauben anlegen, zuckt Guarnaccia mit den Achseln und versinkt in Selbstzweifeln: „Ich habe nie Ideen.”
Doch auch in dieser kleinen Stadt lebt ein Mensch, der mit niemandem im Ort verwandt ist. Und der ein ausgezeichnetes Gedächtnis hat für das, was zu Kriegsende geschah. Damit tut sich eine Spur auf, und Guarnaccia beginnt das Offensichtliche zu erkennen. Er stellt sich nicht zynisch oder abgeklärt über den Täter, sondern versucht dem Menschen auf der Verliererseite zu helfen - auch wenn der seine Wehrhaftigkeit auf eine harte Probe stellt.
„Tod in Florenz” begeistert mit seiner atmosphärischen Dichte; in einfachen und lakonischen Dialogen werden die Charaktere erlebbar. Magdalen Nabb braucht keine Verfolgungsjagden oder Angst-Szenarien, um spannend zu erzählen. Die Zahl der Opfer - eins - bleibt überschaubar, das schlimmste Grauen scheint nach dem Fund der Leiche abgehakt. In dieser gewaltfreien, ja zeitweise heiteren und erfrischend sarkastischen Ermittlungsatmosphäre lässt sich trefflich entspannen - und eine großartige sprachliche Brillanz genießen. Doch welch jäher und brutaler Absturz aus diesem trügerischen Tagtraum, als uns plötzlich historische Realität das Blut in den Adern gefrieren lässt: Sowohl die Schilderung des Kriegsendes in der kleinen Töpferstadt wie auch die Auswirkungen bis auf den heutigen Tag erschüttern zutiefst und sind zugleich ein flammendes Plädoyer gegen den Faschismus. „Tod in Florenz” erschien 1987 und ist Guarnaccias fünfter Fall - von mittlerweile insgesamt 13. Georges Simenon, nicht gerade ein Gefälligkeitsschreiber, lobte 1983 im Vorwort zu ihrem dritten Roman: „Nirgendwo ein falscher Ton. Sie fangen sogar den Glanz der Luft ein, der für diese Stadt so kennzeichnend ist.” Trotz dieser Fürsprache ist Nabb in Deutschland eher ein Geheimtipp geblieben - leider.
ANNE-SOPHIE MUTTER
Magdalen Nabb
Foto: Dirk Vogel
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»Magdalen Nabb begeistert mit ihren Italien-Krimis Leser weltweit. Mit ihrem Carabinieri-Wachtmeister schuf sie einen klassischen Charakter der Crime-Fiction.« Der Spiegel Der Spiegel