Die 87 jährige Elsbeth Haake wird im Dorf Brokstedt neben ihrem Wohnhaus erhängt aufgefunden. Ein Kaffeepott mit unbekannten Fingerabdrücken, die gleichen finden sich auch an der zum Aufknüpfen benötigten Leiter, machen die Ermittler skeptisch. Und im Kleiderschrank der Toten hängt am Latz ihrer Kittelschürze ein Zettel mit dem Bericht über einen Tieffliegerangriff vom Mai 1945, bei dem eine Fremdarbeiterin starb. In einer Kitteltasche stecken verschrumpelte Kartoffeln, in der anderen ein Fleischerhaken. Im Blut der Toten und im Kaffeesatz wird ein starkes Barbiturat gefunden. Im Dorf wird der toten Elsbeth Haake einerseits vorgeworfen, ungerechtfertigt in den letzten Kriegsmonaten eine Ukrainerin unter menschunwürdigen Bedingungen beschäftigt und letztendlich bei dem Tieffliegerangriff in den Tod getrieben zu haben. Andere Dorfbewohner halten die damalige Entscheidung des Ortsgruppenleiters Hans-Jörg Hinrichs für angemessen und sehen im Tod der Ukrainerin ein Unglück. Aufgeschreckt waren im Dorf einige Bewohner schon vor dem Tod von Frau Haake, weil eine junge Ukrainerin herumlief und sich nach ihrer Großmutter erkundigte, sehr lange mit dem Bürgermeister Torben Hinrichs sprach und wieder verschwand. Hans-Heinrich von Iesenhaart quartiert sich im Dörpskroog ein und erlebt sehr anschaulich, wie die Meinungsmacher agieren: auf der einen Seite Torben Hinrichs, der endlich Ruhe im Dorf haben will. Auf der anderen Seite steht eine Gruppe um Hans-Herrmann Hansen, der selbst in der 1000-Seelen-Gemeinde bis heute ungesühnte Kriegsverbrecher vermutet. Von Iesenhaart wird von Herrn Meinhardt aufgesucht, der ihm einen Drohbrief zeigt. Der alte Mann gesteht dem Kriminalbeamten, in den letzten Kriegstagen als Hitlerjunge den Befehl zur Suche nach entlaufenen Fremdarbeitern bekommen und zwei davon zusammen mit seinem Kameraden erschossen zu haben. Diese Tat wird in dem Brief genannt und er dazu aufgefordert, seinem unwürdigen Leben ein Ende zu bereiten. Am Tag darauf wird in der Wohnung von Herrn Meinhardt sein Freund und Kartenspielpartner Herr Burghardt tot aufgefunden. Wenige Stunden später meldet sich die Polizei Eutin bei Iesenhaart, weil sie am Kellersee neben dem Campingplatz eine tote Frau gefunden haben, die die Telefonnummer des Bürgermeisters bei sich trug. Der gibt zu, die Ukrainerin gesprochen zu haben, leider ohne Erfolg, weil er ihre Sprache nicht verstand. Er habe sie dann zum Flughafen nach Fuhlsbüttel gebracht, was Irmtraud schnell wiederlegt: die Frau reiste zwar aus Kiew an, verließ Deutschland aber nicht wie gebucht über den Flughafen Hamburgs. Und, auch das erfährt Iesenhaart im Dörpskroog, der Bürgermeister sprach leidlich russisch, weil er nach dem Krieg einige Jahre in der DDR zur Schule gegangen war. Der Verdächtigte taucht unauffindbar ab. Im Wohnwagen des verschwundenen Bürgermeisters findet von Iesenhaart sowohl Hinweise auf eine Tochter, die in Magdeburg lebt, als auch auf die zeitweilige Anwesenheit der Ukrainerin, die nach Abgleich mit den dortigen Behörden als die Tote vom Kellersee identifiziert wird. Währenddessen findet Kriminalkommissarin Wiese im Haus des Verdächtigten Hans-Herrmann Hansen umfangreiche Dokumente über Kriegsverbrechen von Dorfbewohnern und eine Ansammlung geleerter Barbiturat-Packungen. Daneben liegt das Gutachten über schwere Depressionen bei Hans-Herrmann Hansen als Folge seiner Inhaftierungen in KZ und Internierungslager.
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