Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Allgemeines und Theorien zur Internationalen Politik, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Normative Theorien in den Internationalen Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beruht auf der Überzeugung, dass im derzeitigen System des Gegeneinanders ein Zustand wirklichen Friedens zwischen den Menschen aller Kulturen nicht zu erreichen ist. Da die derzeitige Ordnung als problematisch angesehen wird, hat die Arbeit die normative Zielsetzung der Schaffung eines entsprechenden Problembewusstseins. Wir befinden uns an einem Scheideweg der menschlichen Zivilisation, an dem wir zurückblicken können auf einen ungeheuren materiellen Fortschritt. Doch was nutzen all die unglaublichen Errungenschaften auf den Gebieten der Technologie, Ökonomie und Wissenschaft, wenn Egoismus und ein Klima der Intoleranz verhindern, dass wir sie zum Wohle der gesamten Menschheit einsetzen? Ein Umdenken muss also stattfinden. Die materielle Entwicklung muss einhergehen mit einer geistig-spirituellen Entwicklung, ansonsten drohen eine gewaltsame Erosion der jetzigen Ordnung und Chaos. Notwendig ist ein Bewusstseinswandel, der seinen Ausgangspunkt im Individuum hat. Die Selbsterkenntnis als geistige Wesen bildet die Basis für eine Abkehr vom Prinzip des Gegeneinanders hin zu einem friedlichen Miteinander. Zentral hierfür ist die Überwindung des Egoismus durch ein Bewusstsein der Toleranz, das den Blick für die Bedürfnisse und die geistige Wirklichkeit des Anderen nicht länger verstellt. Unsere innere Lebendigkeit verbindet uns über alle äußeren kulturellen und nationalen Barrieren hinweg und macht uns zu geistigen Brüdern. Gegenseitige Achtung in Brüderlichkeit wird dann als allgemeine Grundlage der menschlichen Beziehungen auch zum Grundprinzip der Internationalen Beziehungen. Wir leben in einer Welt der Pluralität, in der Toleranz für ein friedliches Miteinander unbedingt erforderlich ist. Betrachtet man den Anderen als Feind und nicht als Bruder, so sind ethnische Konflikte, Terrorismus und Krieg die logische Konsequenz. Eine wahrhaft friedliche Ordnung kann nicht von außen aufgezwungen werden, schon gar nicht durch militärische Gewalt. Eine dauerhaft stabile, friedliche Ordnung kommt von innen – sie beruht auf Bewusstheit und Toleranz. Auszug aus der Bewertung: » Die Arbeit macht ein konsistentes Argument für eine neue Toleranz in den internationalen Beziehungen. Der Dreh- und Angelpunkt dieses Arguments ist das Individuum, das durch Selbsterkenntnis […] zu einem neuen ethischen Bewusstsein gelangen soll. [...] Die Arbeit ist interessant, weil sie einen frischen, spirituellen/psychologischen Blick auf die Toleranzfrage wirft. «