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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Institut für deutsche und niederländische Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Befremdung und Anteilnahme bei Lessing, Sprache: Deutsch, Abstract: Lessings Spätwerk ist geprägt von einer Auseinandersetzung mit verschiedenen eschatologischen Entwürfen, in den großen Weltreligionen als auch in der Philosophie seiner Zeitgenossen. Das gilt für sein theoretisch-philosophisches wie auch für sein dichterisches Schaffen. Insbesondere das dramatische Gedicht „Nathan der…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Institut für deutsche und niederländische Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Befremdung und Anteilnahme bei Lessing, Sprache: Deutsch, Abstract: Lessings Spätwerk ist geprägt von einer Auseinandersetzung mit verschiedenen eschatologischen Entwürfen, in den großen Weltreligionen als auch in der Philosophie seiner Zeitgenossen. Das gilt für sein theoretisch-philosophisches wie auch für sein dichterisches Schaffen. Insbesondere das dramatische Gedicht „Nathan der Weise“ ist der Nachwelt immer wieder als mustergültiges Beispiel für die Verkörperung des Toleranzgedankens aufgefallen. In der Schrift „Die Erziehung des Menschengeschlechts“ lieferte Lessing zuvor die theoretisch-philosophische Fundierung seines Toleranzbegriffes. In dieser Arbeit geht es um ideengeschichtliche Aspekte seines Toleranzgedankens im Spannungsfeld zwischen bloßer Duldung des Fremden und wahrer Akzeptanz. Es soll untersucht werden, wie der späte Lessing sein Konzept einer auf Toleranz basierenden, utopischen Menschheitsgemeinschaft mit den Ausdrucksmitteln des Theaters verwirklichen, und mehr noch: zur gelebten Praxis werden lassen wollte. Dazu soll der Dichter Lessing auch und gerade als Philosoph betrachtet werden. Der vielzitierte Satz aus einem Brief an Elise Reimarus vom 06.September 1778, demzufolge er sich nach unglücklich durchstandenem Goeze-Streit und daraus resultierendem eingeschränktem Publikationsverbot wieder „auf [s]einer alten Kanzel, dem Theater“1zu vermelden gedenke, läßt doch nur um so deutlicher werden, wie sehr er sich in der Zeit unmittelbar zuvor seinen philosophischen Studien widmete, ja, wie wichtig und ernst ihm die philosophischen Diskurse seiner Zeit waren. Daher wird mit einer Analyse der Erziehungsschrift begonnen. An den daraus resultierenden Forderungen soll der Dichter Lessing dann in einem zweiten Arbeitsschritt gemessen werden. Schließlich sollen noch einige Überlegungen zu der Frage angestellt werden, welche Einwände aus heutiger Perspektive gegen Lessings Auffassung von Toleranz vorgebracht werden können. Noch eine Bemerkung zum Verfahren: hier soll eine so weit als möglich auf die beiden genannten Texte Lessings fokussierte Lesart geprobt werden. Durchaus interessante Hintergründe, die für ein umfassendes Verständnis zweifellos wichtig gewesen wären, müssen daher hintanstehen oder werden überhaupt gar nicht zur Geltung kommen. Das gilt etwa für die problematischen Fragen zur Textgenese der Erziehungsschrift, den „Fragmentenstreit“ zwischen Lessing und dem Hamburger Hauptpastor Goeze, aber auch für den Einfluß der Philosophie Leibnizscher Prägung auf Lessing.