Hobbytürke mausert sich zum Hobbydetektiv
Dieses Mal begeistert Osman Engin mit einem ganz neuen Genre: einem Kriminalroman. Freilich bleibt er seinem angestammten Terrain, der Satire, treu und das ist eine gute Entscheidung. Das ohnehin verrückt-skurrile Familienleben der Protagonisten erhält eine
aufregende Wendung, als sie kurz nach dem Umzug in eine neue Wohnung eine Leiche im Keller…mehrHobbytürke mausert sich zum Hobbydetektiv
Dieses Mal begeistert Osman Engin mit einem ganz neuen Genre: einem Kriminalroman. Freilich bleibt er seinem angestammten Terrain, der Satire, treu und das ist eine gute Entscheidung. Das ohnehin verrückt-skurrile Familienleben der Protagonisten erhält eine aufregende Wendung, als sie kurz nach dem Umzug in eine neue Wohnung eine Leiche im Keller entdecken.
Die geballte Komik von Deutsch-Türk-Tümelei und die sich daraus ergebenden herrlich schrägen Klischees begeistern Abschnitt für Abschnitt. Der Autor greift bei der Entfaltung der wunderbaren Verwechslungsgeschichte Kenntnisse Deutscher Medienbesonderheiten auf, zitiert kriminologische Verhaltensweisen aus beliebten TV-Serien und baut diese geschickt als aktuellen Erkenntnisgewinn des Hobbyermittlers Don Osmans ein.
Der besondere Reiz der Kriminalsatire liegt sicher auch in dem sich entwickelnden Doppelleben Osmans, der unter Aufbietung größter Vertuschungskreativität versucht, selbst als Mörder des nachbarlichen Skinheads Adolf – die Leiche – verdächtigt zu werden. So muss die Gefriertruhe als Leichenversteck herhalten und die stete klammheimliche Beschuldigung des eigenen Sohnes an dem Verbrechen würzen die absurden Geschehnisse.
„Tote essen keine Döner“ bereiten ordentlich Lesevergnügen und aus einem geradezu permanenten Schmunzeln bricht sich hin und wider eruptives Lachen Bahn und mindestens eine Hand sollte man frei haben, um sich entlastend auf den eigenen Schenkel klopfen zu können.
© 7/2008, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.