Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Allgemeines, Kunsttheorie, Note: 14, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Entdeckung der Fotografie im 19. Jahrhundert bereichert den Menschen mit nie dagewesenen Möglichkeiten. Die Hoffnung mit Hilfe der Kamera auf die Beweisbarkeit von Seele, Ewigkeit und Paranormalitäten, wie beispielsweise Geistern zu stoßen ist zu Beginn groß. Auch die Überwindung des Todes mittels Technik, lässt den Fotoapparat zu einem übersinnlichen Nimbus und den Fotografen zum Geisterbeschwörer aufschwingen. Mit der Erzeugung von Illusion widmet sich die Fotografie der Frage nach der Wirklichkeit. Wie verschwommen hier die Grenzen zur Imagination sind, wird beim Anblick von Totenfotografie deutlich. In meiner Arbeit widme ich mich der verschlungenen Beziehung zwischen dem Reich der Toten und jenem der Fotografie. Die Fotografie vereint Präsenz und Absenz eines Objektes oder Ereignisses zugleich. Sie löst damit die Grenzen zwischen der körperlichen Anwesenheit der Dinge und ihrer medial vermittelten Abbildung und überführt das Gewesene in eine Art Zwischenwelt. Dieser Zwischenwelt möchte ich mich zuwenden, die Grenzen der Fotografie erforschend. Im Mittelpunkt meiner Anschauung steht die sogenannte Totenfotografie, welche von 1840-1870 unter sozialem Gebrauch ihre Einbindung in den gesellschaftlichen Alltag fand. Das damit verknüpfte paradoxe Gefüge, das während des Wahrnehmungsvollzugs eines solchen Totenbildnisses entsteht, lässt den Betrachter an seine Grenzen stoßen und stellt die Wirklichkeit auf die Probe.