Pro:
Das Cover ist nichts Besonderes, aber es passt dennoch ganz gut zum Inhalt: grausige Morde, Geister und gruselige Friedhöfe... Eine Mischung aus Krimi und Paranormalem, die die Autorin gekonnt und originell präsentiert.
Besonders gelungen fand ich Flair und Atmosphäre; auch wer noch nie im
Süden Amerikas war, kann sich die Umgebung und die Menschen gut vorstellen, und auch die besondere…mehrPro:
Das Cover ist nichts Besonderes, aber es passt dennoch ganz gut zum Inhalt: grausige Morde, Geister und gruselige Friedhöfe... Eine Mischung aus Krimi und Paranormalem, die die Autorin gekonnt und originell präsentiert.
Besonders gelungen fand ich Flair und Atmosphäre; auch wer noch nie im Süden Amerikas war, kann sich die Umgebung und die Menschen gut vorstellen, und auch die besondere Art des Geister- und Aberglaubens, die im Süden heimisch ist. Eine Atmosphäre des Grusels zieht sich durch das ganze Buch - manchmal nur unterschwellig, aber in vielen Szenen auch ganz zentral und bedrohlich. Die Geister sind hier keine ätherischen, melancholischen Gestalten, sondern gefährliche Parasisten, die den Lebenden Körperwärme und Energie entziehen wollen - zumindest die Rachegeister. Ich habe die Vermutung, dass wir in den nächsten Bänden vielleicht noch feststellen werden, dass nicht alle Geister so sind!
Die Beschreibungen sind gelegentlich etwas zu ausufernd für meinen Geschmack, aber meist webt die Autorin daraus eine dichte, stimmmige Szene. Im Großen und Ganzen hat mir der Schreibstil sehr gefallen.
Das Tempo ist manchmal eher schleppend, aber in diesen Passagen fand ich die Atmosphäre meist besonders packend, so dass ich nichts vermisst habe. Und es dauerte auch nie lang bis zur nächsten unerwarteten Wendung oder zur nächsten Bedrohung. Insgesamt fand ich die Geschichte sehr interessant und spannend!
Amelia ist eine wunderbare Hauptfigur. Sie ist intelligent, selbstbewusst und unabhängig. Sie hat einen spannenden Beruf - Friedhofsrestauratorin -, und mit ihrem Blog über die verschiedensten Themen, die mit Friedhöfen und Bestattungsriten zu tun haben, hat sie es zu Internetberühmtheit geschafft. Ich freue mich immer, wenn eine starke Frau die Hauptrolle in einem Roman spielt!
Devlin ist auf den ersten Blick vielleicht ein wandelndes Klischee (der düstere Held mit der problematischen Vergangenheit), aber ich fand ihn dann doch überraschend interessant und fesselnd. Er wird buchstäblich von den Geistern seiner Vergangenheit verfolgt und weiß es nicht einmal...
Die Leser streiten sich anscheinend ein wenig darüber, ob man das Buch als Liebesgeschichte bezeichnen kann oder nicht. Ja, es gibt eine Romanze, aber die steht meiner Meinung nach nicht im Vordergrund - was sich natürlich in den Folgebänden noch ändern kann! Hier baut sie sich erstmal eher langsam und zögerlich auf, was mir gut gefallen hat. Ich habe die Nase voll von Hoppla-Hopp-Romanzen, bei denen die beiden Protagonisten im Eiltempo in der Kiste landen!
Kontra:
Dafür, dass Amelia ihr ganzes Leben lang nach strengen Regeln gelebt hat, was den Umgang mit Geistern betrifft, wirft sie die verdammt fix über Bord, nachdem sie Devlin begegnet - zumindest zeitweise. Manchmal ging es mir ein wenig auf die Nerven, wie oft und schnell sie hin- und herschwankt zwischen "Ich muss mich von ihm fernhalten" und "Aber ich will ihn!".
Ich fand es etwas merkwürdig, dass Amelia und ihr Vater beide ausgerechnet Berufe gewählt haben, bei denen sie Tag für Tag auf dem Friedhof arbeiten - immerhin trichtert der Vater Amelia schon von klein auf immer wieder ein, wie gefährlich Geister sind, dass man sie auf keinen Fall merken lassen darf, dass man sie gesehen hat... Wäre es da nicht einfacher, sich von Friedhöfen fern zu halten? Aber ich kann mir vorstellen, dass wir in den Folgebänden vielleicht noch erfahren, warum sich beide anscheinend von Friedhöfen angezogen fühlen.
Leider bekommt Amelia im Laufe der Handlung nur wenig Gelegenheit, ihr umfassendes Können und Wissen zum Thema Friedhöfe einzusetzen, da hätte ich gern mehr gelesen!
Am Ende bleibt vieles ungeklärt und rästelhaft - man sollte das Buch wirklich nur lesen, wenn man potentiell auch die nächsten Bände lesen möchte, es eignet sich nicht gut als Standalone.