Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz ( Institut für Ethnologie und Afrikastudien), Veranstaltung: Regionalseminar Tansania, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus geographischer Perspektive wird der Tourismus "als eine lokale und regionale Häufung von Fremden mit einem jeweils vorübergehenden Aufenthalt (...), der die Summe von Wechselwirkungen zwischen den Fremden einerseits und der ortsansässigen Bevölkerung, dem Orte und der Landschaft andererseits zum Inhalt hat" definiert (Rothfuß 2004: 51; zit. n. Resch 1977:15). Im folgenden Beitrag soll der Tourismus in Tansania untersucht werden. Hierbei bietet die obige Definition den Ausgangspunkt, denn Tourismus darf nicht nur als Förderungsmaßnahme für Wirtschaftswachstum betrachtet werden, sondern vielmehr muss seine vielschichtige Einflussnahme auf die Lebensausrichtung aller Beteiligten wahrgenommen werden. Daher steht die Frage, welche Folgen und Auswirkungen der Tourismus auf die einheimische Bevölkerung des Tourismusortes hat, im Mittelpunkt meiner Betrachtung. Das Wechselspiel zwischen Touristen und Einheimischen nimmt dabei eine zentrale Rolle ein, da dieses den Ansatz des touristischen Verhältnisses prägt. Weiterhin sollen Vor- und Nachteile dessen erörtert werden. Zudem steht in diesem Zusammenhang Tansanias Status als Entwicklungsland, denn dies stellt den Hintergrund der Tourismusentwicklung in Tansania und beeinflusst dessen Zukunft maßgeblich. Zunächst werde ich einen Überblick über den geschichtlichen Hintergrund der Entstehung des Tourismus in Tansania geben, um die Grundlage zum Verständnis zu schaffen. Darauf folgt der Schwerpunkt in Form von ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen, die in ihrem Zusammenwirken das Leben der Einheimischen bestimmen und verändern. Dies wird an zwei Fallbeispielen verdeutlicht. Daran gliedert sich der Sextourismus als Exkurs, da viele Experten dem Massentourismus den Sex- und Prostitutionstourismus als unmittelbare Folge zuordnen (Aktionsgemeinschaft gegen internationale und rassistische Ausbeutung 1990: 19). Abschließend werden alternative Formen des Tourismus angesprochen, da diese als die einzigen verwirklichbaren und veränderungsbringenden Lösungen angesehen werden. So werden zum Beispiel der Ethnotourismus und der Ökotourismus genannt (Rothfuß 2004: 54ff). Bei der Betrachtung des Tourismus in Tansania beschränke ich mich auf die Auseinandersetzung mit den lokalen Folgen, den Auswirkungen für die einheimische Bevölkerung, und vernachlässige aus Gründen des Umfangs dieser Arbeit touristische Einflüsse auf staatlicher und globaler Ebene.
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