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Während der Lyriker Matthias Göritz in seinen Gedichten mit einer eigentümlichen Mischung aus sachlich-konkreter Alltagswelt und traumhafter Phantasie die Perspektive von Zeit und Raum ein ums andere Mal verschiebt, hat der Romancier Göritz mit "Träumer und Sünder" einen Dialogroman geschrieben, in dem sich die Vergangenheit immer mehr in die Gegenwart schiebt. Der junge, ehrgeizige Reporter Velder Dierks erhält darin durch Zufall die einmalige Chance, den alten, kranken Filmmogul Erlenberg in Cannes zu interviewen. Der will ein Remake eines Defa-Klassikers über den deutschen Überfall auf Polen drehen, einen Film, den es wirklich gegeben hat. Es wird noch viele Treffen zwischen den beiden geben, bei denen, mal trivial, mal zynisch, mal kaltblütig, die deutsche Schuld ebenso verhandelt wird wie Hollywoods Verführungskunst, persönliche Schicksale oder der Klatsch der Prominenten. Die Rollen verkehren sich dabei in dieser Vater-Sohn-Geschichte immer mehr. Gekonnt erzählt der Autor, der für einen Auszug aus dem Roman den Robert-Gernhardt-Preis erhielt, von Verführung und Aufklärung, von Illusion und Enttäuschung und wie viel man durch Enthüllung tatsächlich verbergen kann. (Matthias Göritz: "Träumer und Sünder". Roman. Verlag C.H. Beck, München 2013. 238 S., geb., 18,95 [Euro].) S.K.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
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