Ich bin ein großer Fan von Sonja Ullrichs Krimis, insbesondere von ihrer Protagonistin Esther Roloff. Deshalb hatte ich bereits sehnsüchtig auf diesen dritten Teil der Reihe gewartet. Leider konnte er mich nicht so sehr begeistern wie die beiden Vorgänger, was hauptsächlich daran lag, dass die
Handlung streckenweise etwas verwirrend war.
Nach ihrem letzten Fall „Fummelbunker“, bei dem sie eine…mehrIch bin ein großer Fan von Sonja Ullrichs Krimis, insbesondere von ihrer Protagonistin Esther Roloff. Deshalb hatte ich bereits sehnsüchtig auf diesen dritten Teil der Reihe gewartet. Leider konnte er mich nicht so sehr begeistern wie die beiden Vorgänger, was hauptsächlich daran lag, dass die Handlung streckenweise etwas verwirrend war.
Nach ihrem letzten Fall „Fummelbunker“, bei dem sie eine Geldwäscherbande auffliegen ließ, hat die chaotische Privatdetektivin fluchtartig Bochum verlassen, weil sie Angst vor der Rache der Täter hatte. Als sie nach einer ziemlich langen Auszeit nach Hause zurückkehrt, findet sie vor ihrer Wohnungstür einen Mann, der offensichtlich zu ihr wollte. Sein Anliegen kann sie jedoch nicht mehr erfragen, denn er ist tot. Der hinzugerufene Notarzt diagnostiziert einen Herzinfarkt. Aber der Polizist Edgar Ansmann glaubt nicht an einen natürlichen Tod. Ihm scheint der Tote nicht unbekannt zu sein. Und ehe Esther es sich versieht, steckt sie schon mitten in ihrem nächsten Fall.
Ich mag Esthers chaotische und unkonventionelle Art. Mit großem Sprachwitz lässt die Autorin die Privatdetektivin in der Ichform ihre turbulenten Ermittlungen erzählen. Daneben muss Esther sich noch mit ihrem Chef Metin herumschlagen, der die Detektei wegen eines einträglicheren Geschäftes an sie abgeben möchte. Und dann taucht auch Gregor Pankowiak wieder auf der Bildfläche auf und sorgt für einige Verwirrungen.
Leider war auch ich stellenweise etwas verwirrt und konnte der Handlung nicht immer folgen. Sonja Ullrich wechselt – besonders zum Ende hin – ständig zwischen dem Fall um den Toten vor der Haustüre und Gregors Problemen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Polizei. Obwohl sie immer wieder in kurzen Rückblenden auf die beiden vorherigen Bände dieser Reihe verweist, dürfte es Quereinsteigern schwerfallen, die Hintergründe zu verstehen.
Ich fand es durchaus interessant, etwas über die Arbeit von verdeckten Ermittlern zu erfahren. Besonders bewegt hat mich Gregors Geschichte nach dem Ausstieg aus dem Programm. Er ist eine interessante Figur, die dem Leser hoffentlich auch in den nächsten Bänden dieser Reihe erhalten bleibt.
Die Auflösung des eigentlichen Falles ist eher dem Zufall und den Informationen aus diversen Quellen zu verdanken als Esthers Ermittlungsarbeit. Ich hatte den Eindruck, dass sie mit den Ereignissen überfordert war. Zumindest erging es mir stellenweise so. Spannung kam diesmal leider erst am Ende der Geschichte auf.
So sehr ich die Bücher aus dem Gmeiner Verlag schätze, muss ich diesmal doch etwas zur Verarbeitung und zum Lektorat schreiben. Die Klebebindung der Bücher ist dermaßen schlecht, dass trotz sehr vorsichtiger Handhabung bereits ein paar Seiten lose sind. Zudem sind leider so viele Fehler in Form von doppelten Wörtern, unkorrekter Satzstellung und ähnlichem im Buch, dass dies meinen Lesefluss extrem gestört hat. Diese Tatsache führt allerdings nicht zu einer schlechteren Bewertung. Ich möchte es nur erwähnen.
Auch wenn dieser Band mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte, freue ich mich schon sehr auf weitere Fälle für die liebenswerte Chaotin Esther Roloff.
Fazit:
Durch den zu häufigen Wechsel zwischen zwei Handlungssträngen konnte mich dieser Krimi nicht wirklich fesseln. Für den Sprachwitz, die sympathischen Charaktere und eine Entwicklung, die mich auf den nächsten Band hoffen lässt, vergebe ich gute drei von fünf Sternen.