Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Sonstiges, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für deutsche Literatur), Veranstaltung: Seminar: „Stil und Didaktik“, Sprache: Deutsch, Abstract: Das rhetorische Zeitalter erstreckte sich von der Antike, über das Mittelalter, bis in weite Teile der Neuzeit hinein. Die Rhetorik prägte jahrhundertelang das deutsche Schulwesen. Und auch heute scheint ihr ein wiedererstarkendes Interesse aus den unterschiedlichsten Disziplinen beschert zu sein. Bereits zu ihrem Beginn wurde die Rhetorik angefeindet und verteidigt, verleumdet und gelobt, ihr Untergang wurde oft beschworen und ihre Wiederauferstehung wieder ausgerufen. Im Mittelpunkt dieser Hausarbeit steht daher die Rhetorik. Eine Lehre, die derart lange Zeit maßgeblichen Einfluss auf das Bildungswesen ausgeübt hat und in der Tradition des Redens steht, muss zwangsläufig auch den Deutsch-unterricht beeinflusst haben. Um die Entwicklung des Stilbegriffs nachvollziehen zu können, scheint ein Blick auf die Rhetorik als Sitz der angemessenen Sprachbemeisterung lohnend zu sein. So finden sich bereits nach einer oberflächlichen Sichtung der Literatur verschiedenste Zusammenhänge zwischen Rhetorik und Stilistik: die Stilistik erscheint als Ersatz der untergegangenen Rhetorik oder aber als verlängerter Arm derselben, es werden Parallelen gezogen zwischen kommunikationstheoretischen, stildidaktischen Ansätzen und der Rhetorik, die beweisen wollen, dass die Rhetorik nie gänzlich untergegangen war, oder aber man setzt sich dafür ein, die altehrwürdige Rhetorik wieder in ihr Recht zu setzen, da sie der vorherrschenden stilistischen Bildung überlegen sei. Diese konkurrierenden Theoriestränge gilt es in dieser Arbeit zu untersuchen. In welchem Verhältnis stehen Rhetorik und Stilistik zueinander? Welche Konsequenzen hatte die Transformation der Rhetorik für den Deutschunterricht?