Der Mumienschmuck des Tutanchamun ist der einzige geschlossene Befund an einer Königsmumie des Neuen Reichs. Die Autorin untersucht ihn als aussagekräftiges Zeugnis für den nach-amarnazeitlichen theologisch-kultischen Wandel und lässt die schwer fassbaren Jenseitsvorstellungen dieser Periode erahnen. Zum einen rekonstruiert sie auf Grundlage der Artefakte ein materialbasiertes Bestattungsritual: Die rituellen Handlungen sollten die vierzehn zentralen Transformationsstufen erwirken, deren Ziel die posthume Gottwerdung des Königs war, und mit spielerischen Namensschreibungen wird die Person des Königs mit den Himmelsgestirnen Sonne und Mond in eine direkte Relation gestellt. Zum anderen ordnet die Autorin die Beigaben in den religionshistorischen Kontext ein und zeigt, dass nach der Reform der Amarnazeit ein Bemühen heranreift, die Unterwelt mit all ihren wichtigen Komponenten wiedereinzurichten und um neue Elemente zu erweitern.
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