Die vorliegende Arbeit nimmt eine protestantische Lebens-, Dienst- und Glaubensgemeinschaft in den Blick, die es in dieser Form nicht mehr gibt. Ein spezifisch weiblich konnotiertes Dienstverständnis sicherte Frauen mit dem "Amt" der Diakonisse einen anerkannten Platz in der evangelischen Kirche zu, freilich in strikter Unterordnung unter männliche Leitung. Dieses Konzept trug über ein Jahrhundert lang, denn es antwortete auf zwei große Fragen: die soziale Frage in Zeiten der Industrialisierung und die Frage nach dem Schicksal unverheirateter Frauen. Nach 1945 geriet die Mutterhausdiakonie zunehmend in einen kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungsprozess. Während das Diakonissenwesen heute nur noch eine kleine Gruppe von Personen umfasst, ist das Erbe in Gestalt von beeindruckenden diakonischen Einrichtungen und Werken umso sichtbarer.
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