Das beste Argument für die Wahrheit ist die Liebe
Das Buch „Transgender“ von Preston Sprinkle ist aus vielen Gründen lesenswert. Ein seelsorgerlicher Charakter schimmert durch und überführt den Leser. Manchmal wird das Thema als ein rein politisches Problem oder Konzept behandelt, das es zu lösen
gilt. Preston wirbt dafür sich auf das Leben von Trans*-Personen einzulassen und ihnen mit dem Wert…mehrDas beste Argument für die Wahrheit ist die Liebe
Das Buch „Transgender“ von Preston Sprinkle ist aus vielen Gründen lesenswert. Ein seelsorgerlicher Charakter schimmert durch und überführt den Leser. Manchmal wird das Thema als ein rein politisches Problem oder Konzept behandelt, das es zu lösen gilt. Preston wirbt dafür sich auf das Leben von Trans*-Personen einzulassen und ihnen mit dem Wert und der Würde zu zu begegnen, die jeder Menschen als Ebenbild Gottes inne hat. Ich empfand dies als eine hilfreiche Haltung während des gesamten Buches, die mich immer wieder daran erinnert, wie ich meinen Nächsten begegnen will. So wie es Jesus tat. Das Buch ist von einer warmen Wertschätzung und Liebe durchzogen, die man dem Autor wirklich abspürt. Viele Trans*-Menschen zählt er zu seinem engen Freundeskreis, von denen er immer wieder berichtet.
Am Anfang definiert Sprinkle viele Begriffe. Das muss sein, auch wenn es etwas zäh ist. Die Endnoten des Buches sind mit zahlreichen Studien, Artikeln und Büchern zu diesem Thema gefüllt. Schauen Sie sich die Verweise an, markieren Sie die Begriffe und lesen Sie auch die Fußnoten.
Einer seiner Liebglingssätze im Buch ist: „Wenn man eine Transgender-Person kennengelernt hat, hat man ….eine Transgender-Person kennengelernt.“ (S-67) Dies soll zeigen, wie Vielfältig und Komplex das Thema ist und soll besonders von Schubladendenken und Pauschalisierungen schützen. Es geht am Ende um den Menschen und um dessen Wertschätzung. Dieser Gedanke halt auf jeden Fall nach und lädt ein mein Gegenüber wirklich kennen zu lernen.
Sprinkle leistet in den Kapiteln 5-9 gute Arbeit, indem er zeigt, wie die Bibel und die Wissenschaft Beweise und Unterstützung für die Ansicht bieten, dass das biologische Geschlecht am Ende bestimmt, wer wir sind, und nicht unsere Geschlechtsidentität oder -rolle, selbst wenn es Inkongruenzen gibt. Dabei ringt er fair mit allen Perspektiven und macht sich eine Positionierung nicht zu einfach oder wird zu pauschal. Manchmal wünscht man sich eine eindeutige Meinung, was jedoch schwierig bei diesem komplexen Thema ist.
Im Kapitel 12 wendet er seine Ergebnisse auf pragmatische Themen wie Toiletten, Schlafplätze und bevorzugte Pronomen an. Obwohl ich in manchen praktischen Schlussfolgerungen anders abbiege, kann man ihm gut folgen und verstehen.
„Es gibt so vieles, worüber man sich aufregen könnte. Aber das ändert die Welt nicht. Liebe verändert die Welt.“ (S.263)