Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Afrika, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Transitionsprozesse in Subsahara-Afrika, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Ende des Kalten Krieges gab es weitreichende Veränderungen in den Staaten südlich der Sahara. In nahezu jedem afrikanischen Land südlich der Sahara sind repressive Einparteien-und Militärregime von innergesellschaftlichen Gruppen unter internationalen Druck gesetzt worden demokratische Reformen einzuleiten sowie die Menschenrechtslage zu verbessern. Insbesondere in den fragilen Staaten Subsahara-Afrikas erweist sich die Umsetzung der Forderungen als äußert schwierig, zäh und langwierig. Weit über die Hälfte dieser Staaten gehören zu den am wenigsten entwickelten Ländern (LLDC: "Least Developed Countries") und besitzen ebenfalls einen niedrigen "Human Development Index" (HDI). Die damit einhergehende zusätzliche Überwindung der besonders verheerenden sozioökonomischen und soziokulturellen Schwächen hin zu einer "funktionierenden" Demokratie, gelang bis heute lediglich 15 bis 18 Ländern. Etwas mehr als eine Dekade nach der einsetzenden Demokratisierungswelle weisenausgehend von insgesamt 48 Staaten - drei Fünftel dieser Länder Strukturdefizite, Prozesse staatlicher Destabilisierung und letztlich Staatszerfallprozesse auf (Erdmann 2003: 268). Während sich in einigen Ländern diese Entwicklung bereits nach den fehlgeschlagenen Gründungswahlen abzeichnete, kam es in anderen vorübergehend zu Verletzungen "politischer und bürgerlicher Freiheitsrechte", infolge derer sich die alten Machthaber, beziehungsweise Anhänger von ihnen durchsetzten (Erdmann 2000: 5) und ein "neopatrimoniales" Regime aufbauten. Beteiligt an diesen Rückschritten sind Rebellen, die - utilitaristisch motiviertethnisch konstruierte Bürgerkriege entfachen sowie Eliten, welche mit allen Mitteln ihre einst eingenommene Machtposition zu verteidigen versuchen. Sie bilden die wichtigste Achse der internen Akteure, die den Staatszerfall fördern. Ziel dieser Arbeit ist es jedoch, die Gründe für diesen negativen Wandel in Subsahara-Afrika, unter der besonderen Berücksichtigung der Rolle von äußeren Faktoren, genauer, den westlichen Staaten zu beleuchten. Um die Entwicklung der staatlichen Zerfallprozesse besser zu verstehen, wird zuerst kurz auf die in den 1990er Jahren in Afrika einsetzende Demokratiewelle eingegangen. Dem schließt sich die Betrachtung des Staatszerfalls an, wobei zum einen die Folgen des Wandels in der Politik der Geberländer durch den Wegfall der Bipolarität analysiert werden. [...]
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