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In einer Zeit der beschleunigten Kommunikation, erhöhter Mobilität und scheinbar veschwimmender Grenzen wird es sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene schwierig, sich zu verorten. Der Polyglossie und 'interkulturellen Kompetenz' wird ein hoher Stellenwert zugeschrieben, sowohl sozial als auch institutionell. Da Kulturen folglich eine enorme Fluidität aufweisen, sind Hybriditäts- und Transkonzepte erforderlich, um sich diesen Entwicklungen anzupassen. Die dabei entstehenden Transidentitäten sind jedoch häufig zum Scheitern verurteilt. Die vorliegende Arbeit versucht daher, den…mehr

Produktbeschreibung
In einer Zeit der beschleunigten Kommunikation, erhöhter Mobilität und scheinbar veschwimmender Grenzen wird es sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene schwierig, sich zu verorten. Der Polyglossie und 'interkulturellen Kompetenz' wird ein hoher Stellenwert zugeschrieben, sowohl sozial als auch institutionell. Da Kulturen folglich eine enorme Fluidität aufweisen, sind Hybriditäts- und Transkonzepte erforderlich, um sich diesen Entwicklungen anzupassen. Die dabei entstehenden Transidentitäten sind jedoch häufig zum Scheitern verurteilt. Die vorliegende Arbeit versucht daher, den Ursprung der Transidentitäten, vor allem in der deutsch-türkischen Literatur, zu begreifen und ihre Chancen und Hindernisse darzulegen. Abseits von einem Ideal globalisierter Gesellschaften entsteht die Kritik an einem Hybriditätskonzept, das zwar verschiedene Handlungsspielräume eröffnet, in sich jedoch statisch bleibt und einen Identitätskern festlegt. Es soll untersucht werden, ob der Ausweg aus der Problematik der Transidentitäten vor allem dadurch versperrt ist, dass an statischen Strukturen festgehalten wird, die sich durch undurchlässige Kulturbegriffe und Kategorisierungen legitimieren. Während die Globalisierungsprozesse vermeintlich fluide gewordene Grenzen von territorialen, sozialen und kulturellen Räumen suggerieren, wird durch eben diese Vernetzung das binäre System von "Eigen" und "Fremd" hervorgehoben und unterstützt somit Rassismen und Exklusionen. Die normativen Grenzen, an denen Transkonzepte zerbrechen, werden vor allem in der Literatur exemplarisch verarbeitet und zugänglich gemacht. Um das Fundament für eine literarische Analyse zu bilden, soll in einem ersten Schritt anhand verschiedener kultur- und literaturwissenschaftlicher Theorien die Transkulturalität auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Im Anschluss werden die Hybriditätsansätze als Modebegriff umrissen und dekonstruiert. Der soziale und wissenschaftliche Diskurs um Transidentitäten, der in den letzten Jahren eine ungekannte Konjunktur erlebt, soll somit kritisch hinterfragt werden. Ob Transidentitäten nicht ebenso begrenzten und dichotomischen Identitätskategorien wie Nationalität, Religion, Ethnie und Geschlecht unterliegen wird zum zentralen Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Da die Literatur als beobachtende Instanz die transkulturellen Erfahrungen exemplifiziert, bietet es sich an, die Akteure der Romane als Transidentitäten zu analysieren.

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