Lässt sich ,décadence' übersetzen? Und in welches Verhältnis stellen narrative literarische Texte ,Dekadenz' und ,Regeneration'? In den spanischen, katalanischen und portugiesischen Literaturen um und nach 1900 wird ,décadence' zu einem schillernden Begriff, der auch einer ideologischen Vereinnahmung im Rahmen ,nationaler' Regenerationismen nicht entkommt. Zu einer Subjektproblematik, die ,dekadente' Entwürfe zunehmend stigmatisiert und mit vitalen Gegenmodellen überschreibt, über eine räumliche Übersetzung ,dekadenter' Topik und ihre Aushandlung zwischen Frankreich und Iberia, bis hin zur differentiellen Übersetzung verfügbarer Mythen in spezifisch iberische Heilsgeschichten, lässt die Monographie ein weites Korpus französischer, spanischer, katalanischer und portugiesischer Texte interagieren. So entsteht ein differenziertes Panorama komplexer Übersetzungsprozesse in einer Scharnierzeit zwischen Krise und Neubeginn, im Vorfeld ästhetischer Avantgarden und politischer Totalitarismen.
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