Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,85, Universität Hamburg (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inwieweit transnationale Ölunternehmen eine aktive Rolle in der Konflitprävention spielen, war die zentrale Frage dieser Arbeit. Die Untersuchung enthält eine Annäherung über das Konzept Global Governance, welches überzeugende Argumente für einen Zugewinn transnationaler Unternehmen an Einfluss und Legitimität bei der internationalen Allokation materieller und immaterieller Ressourcen bereitstellt. Darüber hinaus kann der Abschnitt zur Konfliktprävention aufzeigen, dass aus den akteurseigenen Stärken und Schwächen ein Bedarf an der Beteiligung transnationaler Unternehmen in dem spezifischen Politikfeld Konfliktprävention abgeleitet werden kann. Mit der Fokussierung auf Rohstoffunternehmen lassen sich Argumente herausarbeiten, die einerseits spezifische Unternehmensaktivitäten mit Konfliktpräventionspotenzial identifizierten und andererseits kontextabhängige Motivationen zur Durchführung dieser Maßnahmen dokumentieren. Ferner untermauern die Entwicklungen im Bereich der internationalen Regime- und Normbildungen sowie bei den Unternehmen selbst die Vermutung, dass TNCs nach der Jahrtausendwende ein konfliktsensitiveres Verhalten zeigen und dabei sogar aktiv als Präventionsakteure auftreten. Auf der Basis dieser Erkenntnisse werden schließlich spezifische Einflussfelder transnationaler Ölunternehmen abgeleitet, deren Überprüfung auch einen qualitativen Vergleich möglich macht. Der Fallstudienvergleich von sechs transnational agierenden Ölunternehmen in Nigeria und Sudan bestätigt die grundsätzlich optimistischen Vorannahmen. Als Ergebnis der vorliegenden Arbeit kann folglich festgehalten werden, dass alle drei Konfliktpräventionsarten (operative, systemische, strukturelle) bei Unternehmensaktivitäten präsent sind und transnationalen Unternehmen gemäß der zentralen Fragestellung dieser Arbeit tatsächlich bereits ein Akteursstatus im politischen Feld der Konfliktprävention zukommt. Eine aktive Rolle in der Konfliktprävention äußert sich hier in Form eines indirekten Engagements, welches über Einflusskanäle wirksam wird, die sich unter dem Schirm C(S)R subsumieren lassen. Umfang, Schwerpunktsetzungen und Qualität der Konfliktpräventionsaktivitäten variieren dabei von Unternehmen zu Unternehmen in starkem Maße. In Anbetracht aller untersuchter Variablen ist hinsichtlich der hier entwickelten qualitativen Kategorien beides festzustellen: sowohl fehlende Engagements als auch erwartungsüberschreitende Engagements.
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