Die Magie von Elwenfels kriegt auch Mörder klein
Zuerst fiel es mir erstaunlich leicht, in die Geschichte einzutauchen, obwohl das Pfälzische mir als gebürtiger Berlinerin total fremd ist. Es ließ sich alles gut an, begann, wie es sich für einen Krimi gehört, mit einem Mord, einem untergetauchten
Ex-Polizisten, ein paar bitterbösen Kriminellen und ein bisschen Liebe, Wein und Tratsch im…mehrDie Magie von Elwenfels kriegt auch Mörder klein
Zuerst fiel es mir erstaunlich leicht, in die Geschichte einzutauchen, obwohl das Pfälzische mir als gebürtiger Berlinerin total fremd ist. Es ließ sich alles gut an, begann, wie es sich für einen Krimi gehört, mit einem Mord, einem untergetauchten Ex-Polizisten, ein paar bitterbösen Kriminellen und ein bisschen Liebe, Wein und Tratsch im Dorf.
Dann taucht im abgeschiedenen Elwenfels eine Filmcrew auf, es beginnt ein regelrechter Wettbewerb der Elwenfelser Ureinwohner um die besten Rollen. Das ganz große Kino wird aufgerollt, Freilichtatmosphäre auf dem Marktplatz, „Der Pate“ wird mit Speis‘ und Trank und jeder Menge Sprüche in Mundart garniert.
Aber der Name des Dorfes ließ es mich schon richtig vermuten, hier sind nicht nur pure Krimischreiber und Pfälzer „Dialektiker“ am Werk, nein, hier wird auch die Fantasygemeinde herzlich angesprochen. Der Fantasykrimi nimmt seinen Lauf, mal gemächlich, mal mit Tempo, es fließt jede Menge Zauberwein und man wundert sich, was die Pfalz so alles zu bieten hat.
Es gibt auf jeden Fall eine Menge Charakterstärken im Dorf, ob es nun Willi und Otto sind, die beiden wohlgenährten Beinahehelden, oder der wunderhübsch errötende Dorfpfarrer Karl, seine heimliche Liebste oder das Kuschelduo Carlos und seine Charlotte, jeder hat seine herrlichen Attitüden und Allüren. Vom Filmteam ganz zu schweigen, ein Regisseur, der ständig Contenance bewahren will, ein abgehobener Hauptdarsteller, der kaum klein beigibt, nachdem er sich eine Schelle gefangen hat, und den der Zauberwein dann endlich etwas willenlos macht. Ein Dutzend Ungenannte verzeihen mir!
Die vielen Anspielungen auf Filmepisoden sind amüsant zu lesen, waren mir schließlich dann doch etwas viel. Aber zusätzlich zur Cineastik lernt man auch noch ein bisschen etwas dazu aus der Pfälzer Geschichte, das war ein gutes Pendant zu den Filmzitaten.
Über den kriminellen Verlauf spoilere ich hier nicht, jeder Leser soll seinen Spaß und seine Spannung behalten.
Fazit: Wer es gern satirisch, ironisch, deftig und lustig hat, das Pfälzische gut versteht, ein Prise Fantasy nicht verachtet und auch den Schreibstil mag, der ist in Elwenfels genau richtig.
Gerne vier Sterne. Reimt sich!