Die Frau von Georg erkrankt an Lungenkrebs.Die beiden versuchen mit allen Mitteln, die Krankheit zu stoppen, doch Andrea verliert den Kampf. Sie hat sich aber während ihrer Krankheit das Ziel gesetzt, dass sie, wenn sie wieder gesund wird, auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela radeln will.
Nachdem ihr dies nicht mehr vergönnt war, macht sich Georg - sozusagen als ihr Stellvertreter - auf…mehrDie Frau von Georg erkrankt an Lungenkrebs.Die beiden versuchen mit allen Mitteln, die Krankheit zu stoppen, doch Andrea verliert den Kampf. Sie hat sich aber während ihrer Krankheit das Ziel gesetzt, dass sie, wenn sie wieder gesund wird, auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela radeln will. Nachdem ihr dies nicht mehr vergönnt war, macht sich Georg - sozusagen als ihr Stellvertreter - auf diese Radreise. Auf seinem Weg erlebt er Abenteuer, Höhen und Tiefen und versucht auch von Andrea Abschied nehmen.
Meine Meinung:
Die Geschichte fängt damit an, dass Georg für die Radreise packt. Der nächste Abschnitt handelt davon, als Andrea die Diagnose Krebs bekommt. So geht es auch immer weiter. Ein Ausschnitt vom Jakobsweg, dann wieder von Andreas (Leidens-)Weg. Der Erzählstil ist sehr flüssig. Auch wurden die Gefühle von den beiden richtig gut dargestellt. Ich konnte mit den beiden richtig mitfühlen. Da die Geschichte aus Georgs Sicht geschrieben ist, sieht man auch, wie schwierig solch eine Diagnose auch für den Ehepartner bzw. die Familie ist. Das eigene Leben wird auf den Kopf gestellt. Georg durchlebt die verschiedensten Gefühle: Trauer, Mitleid, Wut, auch ist er ab und zu von Andrea genervt, dann hat er sofort ein schlechtes Gewissen. All das ist richtig eindrücklich und nachvollziehbar erzählt.
Die Erlebnisse auf dem Jakobsweg sind auch sehr interessant. Manchmal dachte ich, solch eine Reise ist wirklich wunderschön, dann war ich aber auch wieder froh, nicht mit den Problemen dieser Reise konfrontiert zu werden. Es war wirklich ein Abenteuer, mal lustig mal traurig, aber immer sehr lesenswert.
Der Titel "Trauer ist eine lange Reise" ist auch klasse. Besser kann man es wohl nicht beschreiben. Auch wenn man wieder fröhlich ist, überfällt einen auf einmal wieder die Trauer. Bis man von ihr frei ist, dauert einfach seine Zeit.
Die Geschichte berührte mich richtig, ich habe richtig mitgelitten. Auch machte sie mich ziemlich nachdenklich. Wie schnell kann ein Familienmitglied aus dem Leben "verschwinden"? Nutzt man seine Zeit zusammen wirklich sinnvoll? Alles in allem lenkt das Buch den Blick wieder ein bisschen auf das Wesentliche im Leben. Am Ende bleibt trotz allem auch ein positiver Blick in die Zukunft.