Weder der deutsche noch der österreichische Gesetzgeber kennt den Begriff der Trauer. Die Politik, so scheint es, drückt sich vor dem Umgang mit Trauer. Zumeist begnügt sie sich damit, bei traurigen Anlässen Betroffenheit zu zeigen und an Staatsbegräbnissen teilzunehmen. Doch ansonsten gehört für sie die Trauer eher in die Sphäre des Privaten. Warum ist das so? Woher kommt die Scheu in der Politik, sich mit Trauer zu beschäftigen? Und wie könnte angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung und immer längerer Lebensarbeitszeiten eine Politik der Trauer und des Abschieds aussehen? Diesen und vielen anderen Fragen geht das Leidfaden-Themenheft zu »Trauerpolitik« nach.