Pierre Janet (1859-1947) und sein umfangreiches Werk werden gegenwärtig wiederentdeckt und weltweit diskutiert. Zwischen 1890 und 1935 war er Inhaber des Lehrstuhls für experimentelle und vergleichende Psychologie am Collège de France. Die Aktualität seines Werkes, besonders dessen Unterschied zur Psychoanalyse Freuds sowie die Nähe seines Denkens zur modernen Verhaltenstherapie, könnte durchaus die zukünftigen Entwicklungen in Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie nachhaltig beeinflussen. So sind in den letzten 20 Jahren fast unmerklich Janetsche Konzepte insbesondere bei der Diagnostik und Therapie von dissoziativen und posttraumatischen Störungen eingeführt worden. 2005 wurde ein erstes internationales Symposium über die Bedeutung von Pierre Janet für die moderne Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie in Freiburg i.Br. veranstaltet. Dieser Band enthält die auf dieser Tagung präsentierten Beiträge von Forschern, die sich international für eine Renaissance der Ideen und Konzepte von Pierre Janet einsetzen. Im Kontext historischer Analysen wird insbesondere der aktuelle Wissensstand über die Zusammenhänge von Trauma, Dissoziation und Persönlichkeit dargestellt.
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