Gefangen in einer Scheinwelt
Wo fängt Realität an aufzuhörenDieser Text kann Werbung enthalten
Die Geschichte:
Leah und Maik sind ein junges Paar, das demnächst Nachwuchs erwartet. Weil Leah sich aber in den eigenen vier Wänden unsicher fühlt, lässt Maik eine super moderne und teure
Überwachungsanlage in ihre Wohnung einbauen. Und trotzdem geschieht es. Die Wohnung wird Ziel eines Einbruchs,…mehrGefangen in einer Scheinwelt
Wo fängt Realität an aufzuhörenDieser Text kann Werbung enthalten
Die Geschichte:
Leah und Maik sind ein junges Paar, das demnächst Nachwuchs erwartet. Weil Leah sich aber in den eigenen vier Wänden unsicher fühlt, lässt Maik eine super moderne und teure Überwachungsanlage in ihre Wohnung einbauen. Und trotzdem geschieht es. Die Wohnung wird Ziel eines Einbruchs, der allerdings ganz anders läuft, als die Einbrecher erwartet haben. Denn Maik und Leah sind an diesem Abend doch nicht, wie ursprünglich geplant, ausgegangen. Damit nimmt das Unheil und somit auch die Geschichte ihren Lauf. Leah findet sich nach einer Not-OP, die durch eine Verletzung während des notwendig wurde, in einer Reha-Einrichtung für traumatisierte Patienten wieder. Allerdings sieht sie sich selbst nur als Begleitung ihres Ehemanns Mark, der bei dem Überfall angeschossen wurde.
Meine Meinung:
Ich habe mit Leah mitgelitten, bin mit ihr durch die Psychotherapiesitzungen gegangen, habe mich über das veränderte Verhalten ihres Ehemanns Maik gewundert, der zeitgleich mit ihr in die Traumaklinik eingewiesen wurde. Ich habe mich mit ihr gefragt, warum Maik und sie getrennte Zimmer haben und habe gleichzeitig die Erklärung der Psyhotherapeutin Dr. Reynolds begriffen und akzeptiert. Und die Autorin hat mich mit Schilderungen einer, für eine Mutter äußerst belastenden Situation und mit Leahs schwieriger Schwangerschaft an zwei Stellen im Buch erwischt und zu Tränen gerührt. Kurz gesagt: Astrid Pfister spielt in diesem Roman die gesamte Klaviatur der Gefühle – einmal rauf und wieder runter und das nie, ohne die Spannung fallen zu lassen. Zwar gibt es eine ganze Zeit, die dem Leser wie Längen erscheinen. Doch sind sie absolut nötig für den Fortgang der Geschichte. Unwillkürlich fragt man sich gegen Ende auch, was in dieser Klinikeigentlich läuft. Sind die Ärzte tatsächlich integer? Oder sind sie eher Geldgierig? Werden gar dubiose Geschäfte abgewickelt?
Die Autorin streut immer wieder Ereignisse und Gedankengänge ein, die den Leser verwirren und auf die falsche Spur bringen. Und jedesmal. wenn man glaubt, der Lösung näher gekommen zu sein, gibt es wieder einen neuen kleinen Brocken Information.
Das Buch, das nur 248 Seiten zählt, ist recht schnell durchgelesen, der Spannungsbogen hält über die ganze Zeit, wenngleich er in der Mitte des Buches etwas nachlässt. Verloren geht er nie. Am Ende steigt er wieder rasant bis zum Showdown an.
Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltend. Es gibt keine komplizierten Begriffe oder gestelzte Sprache.
Die Charaktere hat Pfister sehr gut ausgearbeitet. Der Leser leidet tatsächlich mit Leah mit. Maik verhält sich seltsam und bleibt bis kurz vor dem Ende nebulös, Tom, ein Mitpatient, verhält sich sehr verdächtig. Die Psychotherapeutin versucht, Leah zur Aufarbeitung ihres Traumas zu bewegen, wobei diese sich sicher ist, gar kein Trauma erlitten zu haben.
Fazit: Astrid Pfister hat einen Thriller geschrieben, der so gut wie ohne Blut auskommt. Lediglich beim Überfall am Anfang des Romans fließt etwas Blut. Das war’s dann aber auch. Der Rest ist Psyche. Trotzdem entwickelt sich die Geschichte so spannend, dass ich das Buch in zwei Tagen durch hatte. Selbst die als Längen empfundenen Partien stellen sich am Ende als spannend heraus.
Meine Leseempfehlung: Von mir gibt es fünf Sterne. Für alle, die zwar Thriller mögen, aber vor blutigen Szenen zurückschrecken, ist „Trauma – Niemand wird dich retten“ auf jeden Fall geeignet.