Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik für das Fach Englisch - Literatur, Werke, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Englische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit zeigt, wie das Trauma des 11. Septembers in Graphic Narratives repräsentiert wird. Dazu wird in einem theoretischen Rahmen zunächst das Medium Graphic Narrative näher beschrieben. Dabei wird vor allem auf die Besonderheiten bezüglich der Repräsentationskraft des Mediums eingegangen. Danach folgt eine Erläuterung des psychologischen Konzepts des Traumas. Um eine differenzierte Analyse zu bieten, wird das Trauma-Phänomen auf zwei verschiedenen Ebenen untersucht: auf individueller und auf kollektiver Ebene. Zur Erforschung von Traumata, die traditionell dem Bereich der Psychologie zugeordnet werden, kann die Literaturwissenschaft bemerkenswerterweise einen bedeutenden Beitrag leisten. Sie kann Grenzen überschreiten, und zu Gebieten vordringen, die der psychologischen Forschung allein verschlossen bleiben. Wie sich zeigen wird, eignet sich das Medium der Graphic Narrative besonders gut, um die rätselhafte Wirkungsweise des Traumas besser verstehen zu können. Der Textkorpus für diese Arbeit wurde den beiden Untersuchungsebenen des Traumakonzepts entsprechend gewählt. Anhand avancierter Graphic Narratives, wie zum Beispiel den Werken von Art Spiegelman oder Peter Kuper, soll das Trauma auf individueller Ebene näher untersucht werden. Die Texte eignen sich hierfür besonders gut, da sie autobiografisch sind und auf persönlichen Erlebnissen, die die Autoren an jenem Morgen machten, beruhen. Die Auswirkungen des 11. Septembers auf kollektiver Ebene lassen sich besonders gut mithilfe sich an ein breiteres Publikum richtender Graphic Narratives zeigen. Zu den für diese Arbeit gewählten Texten zählen sowohl fiktive Superheldengeschichten, als auch verschiedene Reaktionen renommierter Graphic Narrative-Autoren der großen ‚Mainstream‘-Verlagshäuser. Jede dieser Graphic Narratives wird auf besondere Aspekte hinsichtlich ihrer Repräsentationsfähigkeit von Trauma untersucht. In dieser Arbeit soll daher nicht nur bewiesen werden, dass sich Graphic Narratives dazu eignen Trauma zu repräsentieren, sondern dass die ‚bunten Heftchen‘ aufgrund ihrer vielseitigen Darstellungsmöglichkeiten es schaffen, das komplexe Phänomen des Traumas besonders gut in Wort und Bild zu fassen.