Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken. Das elegante Paar hatte das Theater noch nicht ganz verlassen, als bereits die Blitzlichter der Fotografen aufflammten: Besonders auf die schöne junge Frau mit den üppigen roten Haaren hatten sie es abgesehen, die mit Mona-Lisa-Lächeln am Arm ihres Begleiters die wenigen Stufen am Eingang hinunterschritt. »Wann werden Sie Frau von Thadden endlich einen Heiratsantrag machen, Herr von Ahlwitz?«, rief eine Reporterin. Bernhard von Ahlwitz konterte mit einer Gegenfrage, ohne seine Schritte zu verlangsamen: »Woher wollen Sie wissen, dass ich das nicht längst getan habe?« Er lächelte die Fragestellerin spitzbübisch an. »Das heißt, Sie werden endlich das tun, worauf die Öffentlichkeit schon so lange wartet?«, rief ein älterer Reporter. »Sie werden heiraten?« Auch jetzt antwortete Bernhard mit einer Gegenfrage, und wieder tat er es mit dem ihm eigenen jungenhaften Charme: »Finden Sie nicht, dass das unsere Privatangelegenheit ist?« Sie hatten die wartende Limousine erreicht. Bernhard half seiner Begleiterin höflich in den Wagen, bevor er selbst einstieg. Die weiteren Fragen der Reporter und Fotografen schien er nicht mehr zu hören. Sein Chauffeur Robert Werner, siebenundzwanzig Jahre alt und ein Profi, fuhr behutsam an und ließ sich auch nicht davon verwirren, dass ein Fotograf sich direkt vor dem Wagen aufgestellt hatte, um noch ein letztes Bild zu schießen. Er sprang rechtzeitig beiseite, und Robert Werner konnte sich in den Verkehr einfädeln. Gleich darauf hatten sie die Leute von der Presse hinter sich gelassen. »Die geben nie auf«, seufzte Isabella von Thadden und legte ihren Kopf an Bernhards Schulter. Er tätschelte liebevoll ihre Hand. »Lass sie, das ist ihr Job. So lange sie uns nicht Tag und Nacht auflauern ...«
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