Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Dem Autor Schnitzler, der als „Meister des Atmosphärischen gilt“, wie ihn seine Zeitgenossen nannten, gelingt ein sinnliches und ästhetisches Werk, welches eine „traumwirkliche“ Atmosphäre generiert. Auch Schnitzler hatte ein ausgeprägtes Filmverständnis und arbeitete an einem Drehbuchentwurf für die „Traumnovelle“, die er für die filmische Umsetzung anpasste. Jedoch kam es nicht zur Realisierung, da der Regisseur Georg Wilhelm Pabst Angst vor einer gescheiterten Verfilmung hatte. Erst unter Kubrick im Jahre 1999 kurz vor seinem Tod, gelang eine Verfilmung der literarischen Vorlage unter dem veränderten Titel "Eyes Wide Shut". Die Herausforderung für Kubrick, bestand darin, entsprechende filmische Äquivalente zur literarischen Vorlage zu finden. Diese Hausarbeit soll nun unter Berücksichtigung der jeweiligen Medienspezifik die Umsetzung des Fluktuierens zwischen Traum und Wirklichkeit im Film und Literatur miteinander vergleichen und mögliche medienspezifische Differenzen aufzeigen. Um den intermedialen Übergang zwischen literarischer Vorlage und Film untersuchen zu können, werden beide Formen zunächst getrennt voneinander analysiert, da es sich um unterschiedliche Zeichensysteme und damit eigenständige Medien handelt. Auch der kulturelle und geschichtliche Kontext der Vorlage soll nicht vernachlässigt werden, da dieser sowohl für die „Traumnovelle“ als auch für "Eyes Wide Shut" konstituierend ist und eine werkimmanente Betrachtung das Konzept der Traumwirklichkeit nicht vollständig erfassen würde. Die Darstellung der Traumwirklichkeit in der „Traumnovelle“ und in" Eyes Wide Shut" ermöglicht eine interessante Vergleichsgrundlage zwischen den beiden Medien, die trotz der intermedialen Beziehung und ihrer einhergehenden Diskrepanzen eine vergleichbare Wirkung erreichen. Bevor allerdings auf die Analyse der beiden Medien eingegangen wird, soll zunächst der Begriff der Literaturverfilmung und seine Ambivalenz erläutert werden.